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Auf der Suche nach wilden Tieren und alten Göttern

Wilpattu Nationalpark 7.10.

Die Zikaden geben ihr schönstes Konzert, für uns ist es fast unerträglich laut, Arno hält sich die Ohren zu. Greta ist in ihrem Element, der Wind pfeift ihr um die Ohren und sie hält gespannt die Augen offen, wir fahren durch Wilpattu den größten Nationalpark Sri Lankas. Unser Jeep fährt langsam durch dichten Wald, die Bäume haben bizarre Formen, man kann nicht weiter als zehn Meter weit ins Dickicht hineinsehen. Sosehr wir unsere Augen auch anstrengen wir sehen "nur" Wald. Unser Fahrer hält plötzlich an und macht uns auf einen Adler der direkt vor uns sitzt aufmerksam.

  

Die Szenerie wechselt auf offene Steppe, vorbei an sandigen Seen, frei lebende Pfauen, Rehe und Hirsche bekommen wir präsentiert. Eine Herde Wasserbüffel sucht Abkühlung im Nass, etwas weiter liegt ein Stock im Wasser, beim Näherkommen ist unser Stock ein Krokodil.

Die im Park lebenden Elefanten lassen sich auf der ganzen 4,5h Fahrt leider nicht blicken, auch die Leoparden für die der Park bekannt ist sehen wir nicht. Macht aber nichts, dafür sind wir in einem geschützten Nationalpark und nicht im Zoo und wir sind uns sicher Elefanten werden wir in den nächsten Wochen noch zur Genüge zu sehen bekommen.

Und wir sehen ja trotzdem viele verschiedene Tiere, von den unterschiedlichsten Vögel, bis hin zu Affen, Schakalen einen Hasen, Schildkröten und Echsen. Elsa streicht laut die gesehenen Tiere von ihrem Kindergarten Plakat ab.

Greta knipst die ganz Fahrt jedes Tier das ihr unter die Linse kommt. Elsa macht die holprige Fahrt super mit und freut sich über alles was sich bewegt. Arno interessiert die ganze Sache weniger er klettert die meiste Zeit auf den Sitzen hin und her.

Gegen 18 Uhr wird es dunkel und der Park schließt. Wir fahren weiter zu unserer Unterkunft nach Anuradhapura.



Anuradhapura 7.10.- 11.10.

 Wir kommen also im dunklen in unserer Unterkunft an und bekommen erstmal den Unterschied zu unserem Traum am Strand vs. Stadthotel zu spüren. Preislich ca. ein Drittel und in ähnlichen Verhältniss steht es mit der Sauberkeit. Ich muss erst mal schlucken, Decken und Handtücher sind auch nicht vorhanden, aber die Betten sind bequem und das Personal ist stets bemüht. Wir sagen "egal" wir sind eh den ganzen Tag unterwegs....

...denn Anuradhapura hat kulturell einiges zu bieten, die Stadt wurde im 4. Jahrhundert v. Chr. gegründet und war die erste Hauptstadt Sri Lankas. Im Jahre 100 n. Chr. war die Stadt die neuntgrößte der Welt. Sie ist stark vom Buddishmus geprägt und ist mit Stupas (buddishtische Tempel) übersät. Wir schnappen uns also die nächsten Tage ein Tuk Tuk, fahren ein paar der wichtigsten Sehenswürdigkeiten ab und saugen die buddihstische Kultur der Sri Lanker in uns auf.  

erste Lektion TukTuk heranwinken - ob wir alle reinpassen?

geklappt

In der Stadt steht der Sri Maha Bodhi - der wohl (zweit)berühmteste Feigenbaum der Welt, er wurde 288 v. C. gepflanzt und ist der älteste lebende von Menschen gepflanzte Baum in der Welt mit einem bekannten Pflanzdatum. Die Überlieferung sagt, es handele sich um einen Zweig-Ableger vom rechten Hauptast (südlichen Ast) des historischen Sri Maha Bodhi in Bodhgaya in Nordindien, unter dem Buddha die Erleuchtung erlangte. Als wir dort ankommen sind dort Menschenmaßen zu Gange, wow wir wussten zwar das der Baum heilig ist aber solche Maßen?! Wir schieben uns mit den Massen mit Richtung Baum, Hunderte Menschen stehen Schlange um an den Opfertischen Rund um den Baum ihre Gaben in Form von Blüten und Früchten niederzulege. Wir fallen natürlich auf, diesmal nicht nur durch die Haut und Haarfarbe, auf Schildern wird darauf hingewiesen die Heiligen Anlagen nicht mit Schorts und Schulterfrei zu betreten, das kennen wir ja, zusätzlich gilt hier auch diese, nicht in schwarzer oder dunkler Kleidung zu betreten, super denk ich und laufe mit langen schwarzen Rock und schwarzen T-Shirt, Sören in dunkelblauer Hose und schwarzem Shirt durch die Massen, auffälliger geht es kaum.







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Später erfahren wir, dass der Präsident in der Stadt ist, das Militär eine neue Führung bekommt und nicht wegen uns die ganzen Massen hier sind.

Wir sehen uns ein paar der unzähligen Dagobas der Stadt an. Dagobas sind buddihstische Tempelanlagen in Glockenform in dessen Inneren, der nur für die heiligsten Prister zugänglich ist, sich Reliquen Hoher geistlicher oder gar Siddharthas selbst befinden. Gläubige umrunden die Dagoba im Uhrzeigersinn und legen an den äußeren Opfertischen rund um die Dagoba, Blütten in allen Farben und Formen als Opfergaben nieder. Diese werden meist Lautstark vor den Tempeln von Straßenhändlern angeboten. 

 

Opfergaben 

 


Wir sehen uns den Felsentempel Isurumuniya an, durch eine Treppe gelangt man auf den Felsen auf dem ein Fußabdruck Buddhas zu finden ist. Ganz schön groß findet Elsa, das muss ja ein Riese gewesen sein. Den "Riesen" finden wir auch kurze Zeit später liegenderweise im Tempel. "Warum ist Buddah den so groß? Der war doch ein Mensch." Tja erklärt das mal einer Dreijährigen....

 

Die Jetavanarama Dagoba wurde im 3. Jhd erbaut und war mit 120m zu dem Zeitpunkt das Dritthöchste Gebäude der Welt. Heute ist es aufgrund Zerstörrung, Umbau und misslungenen Renovierungsarbeiten nur noch 70m hoch, aber noch immer mit rund 90 Mio. Ziegeln eines der Größten Ziegelbauten der Welt. 

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Die Ruvanvelisaya Dagoba wird von 344 Elefanten getragen und verschmilzt durch ihren leuchtend weißen Anstrich mit dem Himmel. Hier soll ein ein wenig von Buddhas Asche liegen.

 

 

Die Thuparama Dagoba beherbergt in ihrem Inneren Buddhas rechtes Schlüsselbein und ist die Älteste Dagoba Sri Lankas.


Der gönnende Abschluss unserer Aufenthalt bietet der letzte Tag, wir machen nette Bekanntschaften am Straßenimbiss, fahren endlich auch mit einem pinken Tuktuk und sind Zeuge bei der abendlichen Zeremonie der Mönche am größten Buddha der Stadt. 

ganz unten stehen wir - mini

In diesen Tagen bekommen wir einen ersten realen Eindruck von Sri Lanka, es ist deutlich sauberer als Indien aber auch hier liegt viel Müll herum. Das Essen in den Restaurants ist trotz "No spice" scharf und die Kinder ernähren sich hauptsächlich von Trockenreis und Toastbrot zum Frühstück, sie werden sich schon dran gewöhnen... so hoffen wir zumindest. 

Die Menschen sind freundlich und interessiert aber verhältnismäßig zurückhaltend, jeder ruft uns ein lautes "Hello, where are you from" zu und ob Corona jetzt vorbei ist. Die Stimmung uns gegenüber ist also durchweg Positiv. 




 Jaffna 11.10. -17.10.

Jaffna zieht uns sofort in seinen Bahn, die nördlichste Stadt Sri Lankas liegt etwas abseit der "normalen" Touristenrouten und ist stark vom Hinduismus geprägt. Alles ist auf einmal ein bisschen bunter und erinnert uns stärker an Indien. Die Frauen tragen die traditionellen Saries in leuchtenden Farben, die Tempel könnte man mit Rummelfahrgeschäften verwechseln so bunt sind sie, wo der Buddishmus sich eher in den Farben weiss, orange und gold deckt, leuchten die hinduistischen Tempel in allen Farben des Regenbogens. Wir haben das Glück schon am ersten Tag einer abendliche Tempelzeremonie beizuwohnen, dabei wird zu lautem Glockenläuten, getrommelt und Flöte gespielt, es werden Kerzen entzündet und gelöscht, Götter erweckt und eine von hellen LED\"s beleuchtete Götterstatur durch den Tempel getragen, am Ende hinter einer Tür zig Glocken gesperrt - laut Elsa geht der Gott jetzt schlafen - begleitet wird das ganze von murmelden Singsang und dem Geruch von Räucherstäbchen. Wir verstehen leider nichts von alledem, fallen aber nach nur kurzer Zeit in den Bahn des Göttlichen und sind am Ende zutiefst berührt von dem erlebten.

 

Die nächsten Tage sehen wir uns die wenigen Highlights der Stadt an, schlendern durch die Markthallen, saugen alles Neue in uns auf und wie von einem Strudel zieht es uns unweigerlich in den Reisemodus.

  

Markttreiben

 


Jaffna Fort
 
 

Wir fahren mit der Fähre nach Delft und besuchen die Wildpferde der Insel, vor 400 Jahren zu Zeiten der Koloniealisierung wurden die hier lebenden 26 Pferde der Holländer einfach zurück gelassen und sind über die Jahrhunderte verwildert. Wir sehen von den mittlerweile 600 Tieren nur ca. 20, diese können wir aber aufgrund einer Reifenpanne ausgiebig beobachten. Ca 30 min vorher haben wir einem am Strassenrand liegenden TukTuk unseren Ersatzreifen gegeben und beim montieren geholfen, kurz dannach sind wir nun auf Hilfe angewiesen. Neben den Pferden gibt es überall auf der Insel steinerne Zeugen der Besatzungszeiten, einen langsam wachsenden Stein und einen der wenigen Baboutrees zu sehen. Nachdem wir alle wichtigen Punkte abgehakt haben gibt es zur Belohnung eine Abkühlung im Meer und anschließend eine Dusche aus dem nahegelegenen Brunnen mit nur leicht salzigem Wasser.

 

die ersten Touristen nach 2 Jahren

der Baboubaum

 
Die Würgefeige - sobald die Luftwurzeln den Boden berühren wurzeln sie, man kann oft den Ursprünglichen Baum nicht mehr erkennen 

der wachsende Stein- jedes Jahr wird er 2cm größer

 
Wildpferde

Reifenwechsel
Kokussnuss Pause 
Abkühlung am Meer und am Brunnen


Die Fähre zurück stottert ein wenig, der Motor geht immer wieder aus und wir sind etwas angespannt. Nachdem wir feststellen, dass die Anzahl der Rettungswesten die Personenanzahl deutlich übersteigt können wir beruhigt weiter zum Hafen stottern. Dort wartet schon der Bus. Es folgt eine 45 Minütige Achterbahnfahrt auf krummen Gleisen und dreieckigen Rädern bei einem mittelschwerem Erdbeben zu lauter schrilliger Musik aus kratzigen Lautsprechern. Wir sind froh einen Sitzplatz zu ergattern denn die Busfahrer scheinen die schlimmsten Verkehrsteilnehmer zu sein, mit Affenspeed geht es durch die Dörfer, begleitet vom Lauten Hupen, will jemand ein oder aussteigen wird das Tempo kurz verlangsam und der oder die Betreffende springen während der Fahrt raus und rein.  

Die nächsten 2 Tage leihen wir uns zwei Roller aus und erkunden die schöne Halbinsel. 

Der Anfangs vollends chaotisch wirkende Verkehr besitzt ein System und wir haben den Bogen schnell raus. Erster Punkt Linksverkehr! Die langsamsten Verkehrsteilnehmer, fahren ganz links (außer zum rechts abbiegen), überholt wird rechts mit lauten Hupen um den zu Überholenden darauf aufmerksam zu machen, dabei kann es schon mal passieren das ein Rollerfahrer, von einem Tuktuk und zur selben Zeit das Tuktuk von einem LKW überholt wird. Dafür ist aber die Straße meist zu eng, daher gehört es wohl zum guten Ton, dass der LKW auf der Gegenspur überholt und die ihm entgegenkommenden auf den Seitenstreifen ausweichen. 

 Wir düsen an den nordlichsten Punkt Sri Lankas Point Petro, fahren entlang der wunderschönen Küstenstraße, durch kleiner Fischerdörfer. Bunte Fischerboote reihen sich an den Stränden, der Fisch liegt zum trocknen auf der Straße, manchmal geschütz durch ein dünnes Netz um die gefrässigen Raben fernzuhalten manchmal einfach so, der Geruch ist immer bestialisch und wir sind froh schnell daran vorbei zu fahren. Überall werden wir mit einem freundlichen "Hello" und "where you from?" begrüßt. Wir genießen die Unabhängigkeit, machen nette Bekanntschaften, üben uns im Warten, denn die Fähre zum übersetzen sehen wir noch ablegen. 


fleißige Helfer




das öffentliche Schwimmbad - leider im Umbau
San Pedro - der nördlichste Punkt Sri Lankas









Die Stadt und Haram unser Gastgeber lassen uns nicht los und wir bleiben länger als geplant. Wir essen die leckersten Sachen und wissen oft nicht was, meistens ist es auch so scharf das wir nach dem ersten bissen kaum noch etwas schmecken. Haram ist der geborene Gastgeber und Hotelier, da wir aber die einzigen Gäste sind umsorgt er uns als verbände uns eine langjährige Freundschaft. Wahrscheinlich ist er aber auch bei voller Belegung umsorgt, aufmerksam, freundlich, gut gelaunt und hilfsbereit. Nach fast einer Woche ist es trotzdem an der Zeit weiter zu ziehen, sonst schaffen wir Sri Lanka doch nicht in 3 Monaten.  


an den Schaltern links im Bild bekommt man sein Essen durch den Schlitz gereicht in, in jedem gibt es etwas anderes 


Corona

Wir haben ja gedacht das hier Corona nicht ganz so ernst genommen wird, aber das Gegenteil ist der Fall. Sobald man das Haus verlässt ist die Maskenpflicht, überall! selbst wenn man nur auf der Straße läuft, sogar beim Moped fahren, selbst kleine Kinder ca. ab Elsas alter müssen  Masken tragen, wir verzichten konsequent auf letzteres und bisher kamen wir dank Ausländerstatus auch überall damit durch.

Neben der generellen Maskenpflicht sind leider einige Sehenswürdigkeiten geschlossen und zu unserem Ärger die eher seltenen Spielplätze.

Züge fahren leider nicht, was unsere Fortbewegungkosten immens steigert, das sonst günstige Zugfahren muss durch verhältnismäßig teures Taxifahren ersetzt werden. Wir als Touristen dürfen die Districts verlassen und Grenzübergreifend reisen. Die meisten Einheimischen dürfen das nicht, viele Familien sind durch Corona getrennt und haben sich seit 1,5 Jahren nicht mehr gesehen. so trafen wir einen Jungen Mann der zwar seit fast zwei Jahren verheiratet ist, seine Frau aber nur 3 Monate davon gesehen hat. 

Außerdem sind die Schulen seit 8 Monaten zu, Smartphones geschweige denn Laptops und co. gehören hier noch nicht bei Jedem zum Alltagsgegenstand und dementsprechend stagniert es mit der Bildung bei den meisten Kindern seit dem. 

 

 

 

Greta und Elsa erzählen

Wilpattu

Als wir im Tierpark (Elsa=Nationalpark), da waren viele Tiere, viele Vögel aber keine Elefanten und Leoparden, wir haben Wasserbüffel gesehen und da gabs auch ganz viele Pfauen.

Die Safari hat mir richtig Spaß gemacht und wir haben viele Tiere in freier Wildbahn gesehen, die man in Deutschland gar nicht sieht. Wir haben Krokodile gesehen und ganz komische Vögel mit einem Schnabel wie ein Papagei,  ganz viele freie Rehe und einen großen Hirsch. Elefanten haben wir nicht gefunden aber die werden wir schon noch sehen, wir machen nämlich noch eine Safari.

Anurathapura

In der Stadt waren wir viele Buddahs angucken, die waren alle riesengroß und einen großen Fußabdruck von einem Riesen der bis zum Himmel war.

In der Stadt mit den vielen Buddahs haben die Affen auf den Bäumen rumgetobt, einer hat eine Flasche geklaut.

Es gibt überall ganz viele Straßenhunde, so viele die kann man gar nicht zählen. An den Tempeln lagen überall ganz viele schöne Blumen.


Jaffna

Wir waren was ganz Altes angucken und bei den Hunden spazieren  (Wir haben das Fort von Jaffna angeschaut, dort gab es Welpen).

Tuktuk fahren ist total cool, es gibt immer ganz viel zu entdecken und die Leute winken uns zu manchmal riecht es nach Göttern (Räucherstäbchen). Ich werde immer von den Leuten in die Wange gekniffen, es tut zwar nicht weh aber manchmal find ich das doof. Mama sagt die Leute denken dass das Glück bringt, weil ich ein Glückskind bin.

In Jaffna sind wir Roller gefahren, das hat riesen Spaß gemacht, wir haben viel gesehen, die Fische lagen einfach auf der Straße zum trocknen und das hat echt dolle gestunken. Wir durften den Fischern mit helfen die Fische in die Fischerhütte zu tragen, ganz schön glitschig. Wir waren im Kindermeer baden, da ging es ganz weit flach rein und wir sind in den Wellen gehüpft, danach haben wir uns mit einem Eimer am Brunnen das Salzwasser abgespült. 

Auf der Insel (Delft) haben wir freie Pferde gesehen, die vor ganz vielen Jahren von den Besitzern vergessen wurden. Es sind 600 aber wir haben nicht alle 600 gesehen. Auf die Insel sind wir mit einem Boot gefahren und durften bis vor an die Spitze.

Alle Märkte sind an der Straße, wir haben schöne Kleider gekauft und Schmuck. Es gibt Mangos die schmecken super und Popcorn gab es auch schon. Überall gibt es Kokosnüsse und wir haben schon viele gegessen und getrunken. 

Ständig wollen die Leute Fotos mit uns machen, manchmal nervt das ein bisschen. 

Riesenfussabdruck
coole Verstecke
leckere Kokousnüsse
so süß die wollten wir gerne mitnehmen