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Chile - Isla Grande Chiloe

CHILOE
Mittwoch, 08.02. - Freitag, 17.02.



Chiloe ist mit einer Länge von 180km und einer Breite von 50km nach Feuerland die zweitgrößte Insel Südamerikas. Schon Bewunderer Ankunft bemerken wir Chiloe ist anders als der Rest. Auf den ersten Blick ist es die Architektur, überall Holzschindeln, Holzkirche  (davon 14 UNESCO) und  Stelzen Häuser. Schaut man genauer hin sind es auch die Menschen, sie scheinen ausgelassener und zufriedener. Vieleicht täuscht das aber auch nur. Landschaftlich hat die Insel alles zu bieten, Meer, Seen und Flüsse, Berge und Wälder,  uns erinnert die grüne Insel stark an zu Hause.


Das Beste jedoch im Februar sind überall auf der Insel Volksfeste. Yeaahh


EINE ANDERE WELT
Tag 112, Quellon - Lago de Natri, 10604 km

Wir sind mit der Fähre weiter gefahren als es zuerst schien. Chiloe ist ein anderes als das Chile, welches wir bisher kannten. Es geht viel mehr in die Richtung die wir mögen. Auf der Straße wird Obst,  Gemüse und (endlich) Fisch in Hülle und Fülle  angepriesen, Frauen verkaufen frische Säfte, Fleischspieße und allerlei Gebäck zwischen den bunten Häuschen. Auf öffentlichen Plätzen wird getanzt und Musik gespielt. Alles wirkt ein wenig fröhlicher und ausgelassener.








Hier treffen wir Britta und Sebastian wieder und verabreden uns für den Abend zum grillen.
Wir finden ein idyllisches Plätzchen am Lago de Natri entfachen unser Feuer und grillen frischen Lachs und riesen Muscheln.Wir schlagen uns die Bäuche voll. Dazu gibt es einen bunten Kartoffel Mix aus lila, schwarzen und marmorieren Exemplaren. Eine Theorie besagt, dass die Urform der Kartoffeln auch von hier stammen könnte. Ist uns einerlei sie schmecken.

 während die Männer sich ums Feuer kümmern
 
trinken wir schonmal

 Greta ist die riesen Muschel unheimlich


ZWISCHEN BERG UND TAL
Tag 113, Lago de Natri - Coca, 10663 km

Wir verbringen den größten Teil des Tages am See und genießen das warme Wetter. Sören nutzt die Chance, dass Sebastian alles dabei hat und repariert Kleinigkeiten am Auto (ja schon wieder, aber Puschi ist auch alt).
 unser Platz am See

Gegen späten Nachmittag können wir uns von dem schönen Platz lösen und fahren nach Caocau. Ausgangspunkt für die 12 Apostel und den Nationalpark Chiloe. Auf den Weg dorthin halten wir an einem ziemlich wilde aussehenden Food Truck in dem ein uralter Mann sitzt. Es gibt keine Karte und wir bestellen Empanadas mit Käse und irgendwas was wir nicht kennen. Es dauert... hier wird auf Bestellung frisch zubereitet. Nach 15 min bekommen wir Empanadas mit Käse/ Shrimps Füllung, bezahlen müssen wir nur wenn sie schmecken meinte er noch. Mmh wir haben bezahlt^^

 Berg und Talfahrt
Food Truck

Weiter der Piste entlang sitzt ein altes Mütterchen am Straßenrand und verkauft Empanadas mit Apfelfüllung, hatten wir auch noch nicht.  Wir setzen den Blinker.
Heute Nacht schlafen wir am Meer. Es ist traumhaft, vor uns das Meer hinter uns grasen auf sanften Hügeln Pferde und Schafe. Die Wellen des pazifischen Ozeans schlagen hier so hoch, dass baden leider unmöglich ist.Britta und Sebastian trudeln auch wieder ein und wir machen Feuer. Greta weiß inzwischen wie es geht und schmeißt fleißig Holz aufs Feuer.








DIE 12 APOSTEL
Tag 114, Coca

  
Bad Hair Day
Den Pilgerpfad zu den 12 Apostel an einem Freitagnachmittag zu gehen war wahrscheinlich nicht die beste Idee, jedoch war es um die Mittagszeit einfach viel zu warm. Es sind Menschenmassen zu dem Aussichtspunkt am Pazifik unterwegs, wir schließen uns der Völkerwanderung an und laufen sanfte Hügel auf und ab.

 Greta wie immer unerschrocken



An den 12 Aposteln angekommen können wir diesen Hype nicht ganz verstehen. Es ist ein schönes Fleckchen ja aber warum hier täglich eine Völkerwanderung stattfindet können wir nicht nachvollziehen. Uns faszinierend ist jedoch nicht die Landschaft, sondern das seltsame Verhalten der Menschen. Am Aussichtspunkt wurde ein 10m langer und 3m hoher Steg gebaut, von dem aus man auch nichts anderes sieht als neben ihm. Hier stehen die Menschen Schlange(!). Ca. 50 Leute warten darauf auf den Steg zu kommen um sich auf diesem fotografieren  zulassen.
 


Es ist absolut nichts besonderes und es gibt keine witziges Foto wie zum Beispiel jenes in Pisa in dem es dann so aussieht als ob man den Turm stützt und trotzdem stehen die Leute mindestens eine halbe Stunde für das eine Foto an... mmh wir nicht, uns ist ja in der Regel nichts zu doof aber das schon.
Wir fahren wieder zu unserem Platz am Meer.


 




WIR FEIERN DIE FESTE WIE SIE FALLEN
Tag 115, Coca - Dalcahue, 10802 km

Wir verlassen unseren schönen Platz und haben Glück Britta und Sebastians dabei zu haben, wir kommen den Berg nicht hinauf, ausgerechnet das Stück Straße auf dem alle fahren um zu den Aposteln zu gelangen ist nicht geteert und gleicht einer Berg und Talbahn. Kurzerhand werden wir vom t3 nach oben gezogen und können weiter.


Es fängt an mit regnen und wir fahren in die Hauptstadt Castro und geben 20kg Wäsche ab. Allerhöchste Zeit, sauber war nichts mehr und Greta sah die letzen Tage schon aus wie ein Zigeuner Kind.
Castro hat seinen ganz eigenen Charme, gelegen am Meer mit bunten Stelzen Häuschen.


 was nicht passt wird passend gemacht

Wir bleiben nicht in der Stadt, dafür ist später noch Zeit, sondern fahren nach Queilen wieder 20 km zurück, dort ist Volksfest.Wir schlendern über das Festgelände und bestaunen und probieren die hier dargebotenen Leckereien.Es gibt neben den üblichen Fleischspießen eine Art Kartoffelpuffer. Dafür gibt es hinter den Ständen eine eigene Produktionsreihe, erst werden Kartoffel geschält und in großen Töpfen auf dem Feuer gekocht, die nächsten quetschen den ganzen Tag Kartoffeln, diese Masse wird dann auf riesen Nudelhölzer gepappt und über den Feuer gegart, dazu sind immer 2 Personen nötig, einer dreht der andere schaut zu ob er es richtig macht.












Neben den vielen Essensständen die von diversen Vereinen betrieben werden die alle nahezu das Selbe anbieten gibt es noch unzählige Stände mit Wollsachen, Mützen und Ponchos kaufen macht allerdings bei 25'C nur wenig Spaß.




Nach ein paar Stunden haben wir alles gesehen und sind pappe satt, wir fahren weiter nach Dalcahue, hier steht das nächste Fest an und sonntags ist hier einer der größten Handwerkermärkte.  Wir schlendern abends noch durch die Straßen und essen Austern. Um 11 Uhr hören wir lautes knallen und bekommen von unserem Fenster aus ein 20min Feuerwerk zu sehen.


AUF ZUM NÄCHSTEN FEST
Tag 116, Dalcahue - Castro, 10823 km

Den Vormittag schlendern wir über den Handwerkermarkt und es gibt (wieder) allerlei bunte Wollsachen und ein bisschen Schmuck.




Bei unserer Schlenderei entdecken wir einen lustigen Gesellen der rotes Glibberzeug aus einen Gewirr von Steinen und Muscheln heraus pullt. Wie sich herausstellt sind das Muscheln. Er macht sein ganzes Leben lang nichts anderes und er fühlt in dem Gewirr die Öffnung der Muscheln. Natürlich probieren wir. Schmeckt super.






Später treffen wir denselben Typ vor einem Stand mit Seeigeln wieder, die wollten wir schon immer mal probieren! Und wir bekommen eine kurze Einführung in das Geheimnis des Seeigelessens. Groß ist es nicht, er wird aufgebrochen und das Gelb/ orange ist essbar. Auch lecker wenn auch extrem salzig.
Jenni kommt noch in den Genuss einer besonderen Delikatesse. Zwischen den Seeigel haben sich ca. 2 cm große Krebse versteckt. Diese werden lebend gesnackt. Kostete einige Überwindung aber Jenni schlägt sich tapfer. Wir kaufen für den Abend wieder Fisch und Muscheln.


Seeigel
Krebs

Greta hat lieber Hunde zum fressen gern 

Am Nachmittag fahren wir 5 km aus der Stadt zum Knoblauchfest. Endlich ein Knoblauchfest mit Knoblauch. Prämiert wird die größte Knolle und die größte Zehe, es sind 843 und 206 Gramm! Gewonnen hat das alte Mütterchen eine Stil Kettensäge. Außerdem werden Schafe geschärt, Apfelsaft gepresst und Volkstänze aufgeführt. Natürlich gibt es auch hier wieder Wollmützen und Ponchos.

In Castro weißt uns der schönste Wegweiser unserer Reise zum Aussichtspunkt über der Stadt. Wir werden mit einem Cocktail begrüßt und lassen den Tag mit Lagerfeuer, Muscheln, Fisch und Wein ausklingen. Ein richtiger Sonntag, schön das morgen wieder ein Samstag ist. Seit der Ankunft auf Chiloe sind wir im Urlaub.


Suchbild 


STADTBUMMEL
Tag 117, Castro, 10848 km

Gestern haben einen Baumarkt entdeckt, den suchen wir heute auf. Wenn uns Marie und Kimi besuchen kommen brauchen wir einen Tisch für draußen um nicht jedes Mal das Bett um zu bauen. Wir finden auch noch einen neuen Abwasserabsperrhahn und ein Regalbrett. Zusägen ist leider nicht möglich. Am Abend hat Sören es mit der Säge am Taschenmesser zurecht gesägt. Eine halbe Stunde für 2 Bretter.
 Den restlichen Tag verbringen wir in der Innenstadt. Wir besichtigen die größte Holzkirche Chiloes und genießen das wunderschöne Wetter.



 für die einen eine Kirche

 für Greta ein weiterer Spielplatz

Leider sind wir eine halbe Stunde vor Feierabend der menschlichen Parkuhren am Auto und müssen 7 Euro bezahlen. Das passiert uns sicher nicht nochmal.


SCHLEMMEN
Tag 118, Castro - Quinchao, 10909 km


Es ist 17:30 und wir sitzen bei 25 Grad in der Austernbar in Curaco de Velez. Heute Mittag haben wir die Fähre auf die Insel  genommen. Es sind noch bis Ende Februar Sommerferien und damit Hochsaison in den Urlaubsorten. Auf der Insel vor der Insel ist es nicht zu voll und die drei Fähren setzen im 10 Minuten Takt über. Jetzt beginnen sich die Lokale zu füllen. Kaffeezeit. Neben den Austern gibt es Instantkaffee, frische Säfte und Eis in großen Mengen gegessen.



Wir treffen Bruno und Nise wieder und verabreden uns in der Nähe von Quinchao, Sebastian und Britta sind schon auf dem Weg dorthin. Auf der Insel haben wir keinen frischen Fisch gefunden, aber die beiden haben einen Fischer am Strand entdeckt und kaufen einen Lachs, 3,5 KG schwer und so groß wie ein Greta. Wir machen eine Feuer, Grillen und dinieren bis halb eins am Strand.



TRÖDELN
Tag 119, Quinchao - Castro

Wir trödeln bis Nachmittag am Strand und fahren dann nach und schauen uns die älteste Holzkirche an.

 










Gegen Abend verlassen wir die Insel und fahren wieder nach Castro.
Hier sind auch die anderen 4 wieder und wir grillen gemeinsam den restlichen Fisch von gestern.


ES REGNET ES REGNET
Tag 120, Castro - Ancut, 11056 km

Es regnet aus Gießkannen, trotzdem schauen wir noch schnell (haha) auf dem größten Fest der Insel vorbei. Diesmal ist alles etwas größer, es gibt aber auch hier nichts anderes als auf den vorherigen. Irgendwie haben wir genug Feste gefeiert und Sören liegt mal wieder flach. Am Abend fahren wir Richtung Ancud.





Und knacken die 11.000km Marke.

ZEIT ZU GEHEN
Tag 121, Ancut - Puerto Montt
Es regnet noch immer, für uns ein Zeichen, dass es Zeit ist zu gehen und somit verlassen wir die Insel.