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Argentinen 3

14.11. - 20.11.


CHUBUT
Seit ca. 2 Wochen befinden wir uns im legendären Patagonien. Auf argentinischer Seite belegt die Landschaft eine Fläche von 765.720km2 (doppelt so groß wie Dtl.) und durchzieht sich durch 5 argentinische Provinzen bis hinunter nach Feuerland. Unter anderem durch die Provinz Chubut in der wir uns momentan befinden. Chubut ist 225.000km2 groß und besitzt eine Bevölkerungsdichte von 2,3 EW/km². Trockenes steppenartiges Grasland und immer währenden Wind begleiten uns hier. Überall liegt Staub in der Luft und verklebt Nase, Augen und Ohren.


Deutlich spürbar ist die Erdgas und Erdöl Förderung im Südosten der Provinz, der Benzinpreis sinkt von 1.27€ auf 77 Cent. Bekannt ist Chubut für die Halbinsel Peninsula Valdés, 2 größere Salzseen und 2 versteinerte Wälder.


VORÄTE AUFSTOCKEN
Tag 26, Las Grutas - Sierra Grande, 2875km

Heute brauchen wir nicht viele Worte. Unser Tag bestand aus einer ca. 130km langen Autofahrt auf der Routa 3 Richtung Valdés, eine Halbinsel und Naturschutzgebiet. Wir halten in Sierra Grande, dem letzten größeren Ort vor besagten Ziel, erledigen unsere Online Geschäfte und decken uns mit Vorräten ein. Der Wind ist heute so stark, das ein fortbewegen mit Auto oder zu Fuß nur mühsames vorankommen bedeutet. Greta wir vom Wind sogar um gepustet.
An der Tankstelle, welche uns mit WLAN versorgt, treffen wir auf eine Gruppe Motorrad Fahrer, diese fahren 10.500km (ungefähr die selbe Route wie wir) in 21 Tagen, das bedeutet ca. 400- 500km pro Tag. Wir sind froh zu Wissen, dass wir dies auch könnten, wenn wir wöllten und schön das wir das aber nicht müssen.


VORBEI MIT DER EINSAMKEIT
Tag 27, Sierra Grande - Puerto Pirámide, 3104km

Heute wollen wir bis auf die Halbinsel Valdés fahren. Dazu müssen wir das Bundesland Rio Negro verlassen und nach Chubut einreisen. Seit unserem ersten Tag in Uruguay wissen wir, dass es an allen Grenzen, auch die Inneren so genannte Fruchtkontrollen gibt. Für uns heisst das die 3. Grenzüberquerung dieser Art.
Wie immer für uns völlig überraschend, da wir diesbezüglich nicht in die Karte, das Handy oder das Tablet schauen. Ein Schild warnt 1km vorher das nun die Kontrolle folgt und es besser ist kein Obst, Fleisch oder sonstige verderbliche Waren dabei zu haben. Falls einem doch der Fehler unterläuft muss man alles abgeben und sich zur Strafe bzw. zu Lehrzwecken einen Film ansehen. Wir rollen voll bepackt an die Grenze,  super das wir gestern Großeinkauf gemacht haben und Obst ca. das doppelte wie in Deutschland kostet. Binnen Sekunden entscheiden wir das schlafende Kind aus dem Bett zu reißen und Greta darf auf dem Beifahrersitz Platz nehmen. Denn immer wenn die Beamten Greta gesehen haben durften wir einfach durch fahren und mussten nicht, wie so viele andere eine intensive Kontrolle mitmachen. Wir rollen also im Schritttempo ran, Greta wird wahrgenommen und weiter geht's. Sie darf wieder ins Bett. 5km später wieder das Schild. Ach Mist, das war erst die Ausreise, das arme Kind. Schlafend verpasst Greta auch noch die Einreise nach Chubut. Nun sind wir beide gespannt ob das immer so gut klappt oder wir auch noch irgendwann in den Genuss des kleinen lehrreichen Lichtbildvortrag sehen dürfen.

Kurz vor Valdés knacken wir noch unsere 3000km Marke. 
Wir bleiben konsequent bei 1000 km/Woche.

Peninsula Valdés ist seit 1999 UNESCO Kultur Erbe. Die Halbinsel ist bekannt für seine Artenreiche Tierwelt. Die Flora kann es auch nicht sein, es gibt auf der ganzen Insel keinen einzigen Baum. Die Landschaft ist geprägt von hüfthohen dürren Sträuchern und vertrockneten Gräsern, unterbrochen wird dieses Bild von weißen Punkten. Schafe. Überall. Denn obwohl Naturschutzgebiet, ist die ganze Insel in Estancias (Farmen) aufgeteilt. Für uns etwas irritierend aber gut. Vielleicht überzeugt ja die Fauna. So gibt es hier neben den uns schon bekannten Seelöwen noch See Elefanten, Magelanpinguine, 3 verschiedene Delfinarten und Orcas. Außerdem bringen hier Southern Right Wale ihre Jungen zur Welt, leider sind wir hierfür knapp einen Monat zu spät.  Neben aller Meeresgetier gibt es auch wieder zig Vogelarten, Gürteltiere, Guanacos und Choique (Ministrauß).






Das wir jetzt auf einen Touristenhotspot fahren wird uns schlagartig bewusst, als wir auf der einzigen Straße die nach Valdés führt, knapp 42€ Eintritt zahlen müssen und uns in einer Tour Camper entgegen kommen. Es gibt also noch andere Knalltüten wie uns. In den letzten Wochen kamen uns nicht mehr als 2 entgegen.


Beim Eingang wurde uns darauf hingewiesen, dass Camping außer auf dem einen Campingplatz im ersten Ort strengsten untersagt ist. Wir pfeifen natürlich drauf und suchen uns eine einsame Bucht, wie ca. 20 andere Weltenbummler. Als wir den sandigen schmalen Weg hinab fahren und uns der Blick auf die Bucht freigibt könnte man meinen hier befindet sich ebenfalls ein Campingplatz. Ca. 10 Fahrzeuge stehen in unsern einsamen Bucht.






INSELERKUNDUNG
Tag 28, Puerto Pirámide - Pinguinkolonie, 3220km

Auf meiner allmorgendlichen Jogging Runde, ich hatte mir vorgenommen wenigstens einmal am Tag laufen zu gehen oder mich sonst wie sportlich zu betätigen, habe ich heute eine Entdeckung gemacht. Das ich sonst weder was entdeckt oder etwas erkundet habe liegt wohl einfach daran das ich es die 27 Tage vorher vor zog noch im Bett liegen zu bleiben und mir laufen, wandern oder klettern gehen einfach vorzustellen. Am Strand lag ein riesiger Fisch ca. 1,50m lang, allein der Kopf maß eine Elle im Durchmesser. Leider komme ich ein paar Tage zu spät denn er war schon fein säuberlich filetiert.
Die Straße um die Halbinsel ist in einem so schlechten Zustand das wir nur maximal 20kmh fahren können und selbst da klappert unser Auto ganz fürchterlich. Da Jenni fährt kommen wir doch etwas schneller voran. Liegt wohl daran das sie der festen Überzeugung ist ein Auto muss sowas abkönnen. Bis heute früh dachte sie auch noch der kleine rote Knopf an den Plastikfenstern ist nur die Befestigung. Immerhin geht bei der Hälfte der Verschlüsse die Sicherung noch, der Rest geht ganz komfortabel ohne entsichern auf. Ich leide, ich bange und ich  hoffe.



😲 Alte Autos klappern nun mal!  Am Ende hat auch Sören das Einsehen. Rein klappertechnisch macht es keinen Unterschied ob wir mit 20 oder 60km/h die Straße entlang fahren. Wir kommen endlich etwas vorwärts.
Erster Halt - unser erster Schnee...


Nein natürlich nicht. Es sieht nur so aus und fühlt sich beim gehen an als würde man über Pulverschnee laufen. Salina Chica. Ein Salzsee welcher 18m unter dem Meeresspiegel liegt. Wieder mal haben wir die Größen Verhältnisse unterschätz. Die Halbinsel die auf der Karte recht klein aussieht ist ca. 5 mal so groß wie wir geschätzt haben. Statt der 40km Rundstraße ist diese 220km lang.  Der "kleine" See hat ca. die Größe des Kulkwitzer Sees. Wir laufen eine Runde übers Salz, sind fasziniert von der rosa Farbe, die durch die hier lebenden Krebse verursacht wird (die die auch für die rosa Farbe der Flamingos  zuständig sind) und fahren weiter.

Wir halten an einer See Elefanten Kolonie und... finden Sie furchtbar langweilig. Diese riesen Exemplare liegen einfach nur rum,  keiner zuckt auch nur.



Nach ca. 5 min beginnt ein kleineres Exemplar sich Richtung Wasser zu bewegen. Dies geschieht wie folgt: das recht korpulente Tier bringt seine Masse durch robben in Bewegung, dabei schlagen die Fettschichten an seiner Seite Wellen.  Nach 3m Pause, erst mal ausruhen war ja anstrengend. Nach einer Minute geht es weiter, diesmal nur 2m, wir wollen es ja nicht übertreiben und so weiter und so fort. Es dauert ca. 5 min bis das Tier die 10m bis zum Wasser überwunden hat. Im Wasser scheinen sie dann schwerelos und schwimmen in einer beeindruckenden Geschwindigkeit die man ihnen gar nicht zugetraut hätte.


Wir fahren noch ein Stück weiter, aufgrund der Steilküste wird es heute schwierig mit Schlafplatz finden. Wir biegen nach rechts ab als wir die Aufschrift Pinguine lesen und gelangen zum Aussichtspunkt. Hier stehen Informationstafeln und ein kleiner Pinguin aus Holz.
Nein, warte er bewegt sich. Wir stehen inmitten einer Pinguin Kolonie. Das erste mal, nein Moment die Robbe fand sie auch Klasse, scheint sich Greta für andere Tiere zu interessieren, nach wir vor ist jeder größere Hund furchtbar aufregenden.


Die kleinen Kerlen sind aber auch putzig und Greta gar nicht so unähnlich. Zumindest im Gang. Wir beobachten eine Weile und beschließen auf gut Glück hier zu übernachten. Mit Eselgeschrei, es klingt nämlich inmitten einer Pinguinkolonie wie inmitten einer Eselherde, schlafen wir ein.






INSELERKUNDUNG DIE ZWEITE
Tag 29, Pinguinkolonie - El Pescadero, 3398 km

Wir erkunden weiter die Insel, die Straße wird nicht besser und das Landschaftsbild auch nicht aufregender.

Besuch zum Mittag

Wir machen Halt an einer weiteren See Elefanten Kolonie. Diese sind etwas agiler als die von gestern und üben sich in wilden Territorien Kämpfen. Spannend.



Auch heute trotz anstrengenden Auf-Meer-schauen leider keine Wale. Wir beenden den Rundweg der Insel mit dem Ergebnis. Ganz nett aber nicht aufregend. Vielleicht sind wir auch einfach zu ungeduldig und zur falschen Zeit da..  Wir beschließen noch einmal an die Bucht von vorgestern zu fahren und dort zu übernachten.




WAL IN SICHT
Tag 30, El Pescadero, 3398 km  
Heute haben wir uns zwar nicht von Fleck bewegt, dennoch waren wir ein Quäntchen produktiver als der Seelöwe oder Elefant der den ganzen Mittag seinen Bauch in unserer kleinen Bucht gesonnt hat.


Wir haben warmes Wasser aus der Dusche. Das elend mit unserer Warmwasserbereitung zieht sich schon ein, zwei Wochen hin. Ständig ist der Boiler undicht, er ist nicht für Druckwasser ausgelegt und die extra starke Wasserpumpe sorgt nun dafür das er extra stark tropft. Nach 3 Fehlversuchen ist es endlich geschafft, hoffentlich. In unserer kleinen Bucht haben es sich noch ein paar andere Familien gemütlich gemacht und Greta kann mit den anderen Kindern spielen.



Aber insgeheim hoffen wir endlich einen Wal zu sehen. Nun sind wir schon erfolglos, zumindest was die Walbeobachtung angeht, um die ganze Insel gefahren, aber haben schon die tollsten Geschichten gehört. Von Wal Kühen mit ihren Kälbern im fotografier fähigen Abstand von der Küste aus etc. Der Boiler ist grade in Betrieb gegangen und ich mach mich über den kaputten Badschrank her, da laufen alle mit Kamera in der Hand zum Strand. Es ist soweit eine Kuh und ihr Kalb hat sich in unsere kleine Bucht zurückgezogen und wird zum Opfer der Paparazzi. Sie nähern sich bis auf ca. 70 m an die Küste heran und schwimmen erst nach einer Stunde davon. Beschleunigt durch das Walbeobachtungsboot welchen einen Abstand von nur 20 m für angemessen hält. Bis heute hatte ich darüber nachgedacht eine solche Tour zu buchen, aber sowas ist einfach nicht richtig.




Bei Ebbe hat Jenni dann noch unser Abendessen gesammelt, es gibt Miesmuscheln. Bei einem Glas Rot Wein unter dem gigantischen Sternhimmel lassen wir den tollen Tag ausklingen. Die Stille die uns umgibt, heute ist es windstill was äußerst selten in Patagonien ist, wird nur durch das wilde schnaufen beim Luft holen der riesigen Meeressäuger unterbrochen.


FRÜHSRÜCKSBESUCH
Tag 31, El Pescadero - Punta Flecha, 3504 km

Wir sitzen draußen beim Frühstück, warm genug ist es um 10 dafür. Die Beobachtungsboote fahren wieder in der kleinen Bucht umher, was davon zeugt das die Wale noch immer da sind. Bei dem Wellengang sind sie aber von Land nicht auszumachen. Greta turnt auf ihrem Klappstuhl umher und kippt langsam um. Jenni fängt sie grad noch so auf. Fertig mit essen das liebe Kind.

Sie rennt ums Auto und um den Tisch auf einmal steht sie kurz still und geht ganz langsam nach vorn. Jenni bemerkt zum Glück ganz schnell was Greta da entdeckt hat und reißt sie weg. Eine Handteller große Tarantel  einen halben Meter vor ihr und einen Meter neben unserem Frühstücktisch.  Die hatte sich wohl unter dem Auto versteckt, denn auf dem Schneeweißen Untergrund wäre dieser kuschelweiche schwarze Achtbeiner sofort aufgefallen. Ab jetzt sind die gewonnenen 5 Minuten in Ruhe zusammen Frühstücken, wenn Greta umher läuft wieder verloren. Einer hat immer Kinderdienst.



Gegen Nachmittag fahren wir weiter. Runter von Valdés nach Punta Flecha, in der Hoffnung auf mehr Wale.


MONAT 2
Tag 32, Punta Flecha – Puerto Madryn,  3525km

Heute frühstücken wir drinnen und gehen dann bis zum Mittag am Strand spazieren. Ein kleines Stück ist es nur bis zur Steilküste von wo aus die Wale beobachtet werden können. Heute haben diese auch faulen Sonntag und sind nicht zu sehen, selbst von einem 12 m hohen Masten an der Klippe ist keiner zu erkennen.



Wir fahren weiter nach Puerto Madryn, hier wollen wir morgen unsere Einkäufe erledigen und endlich mal Wäsche waschen. Das dies dringend notwendig ist, zeigt uns ein Drogeriebesuch in dem uns vermutlich aufgrund unseres nicht mehr ganz so sauberen Auftretens permanent der Security hinterher läuft.


1 Monat unterwegs Kurzes Resümee

Das Land ist so wahnsinnig groß, viel haben wir noch nicht geschafft und doch sind wir schon einen ganzen Monat unterwegs. Es fühlt sich auch noch nicht an wie einer, eher wie 2 Wochen. Es ist toll keinen Stress zu haben und sich jeden Tag treiben zu lassen. Entschleunigt sind wir noch nicht ganz, soviel steht fest. Wir sind immer noch auf der Flucht, aber wir sind schon langsammer geworden. Wir geniesen die Zeit miteinander und wachsen als Familie neu zusammen. Das Leben auf ca. 12m² bildet da schon eine Masteraufgabe für sich. Kochen, Schlafen, Spielen, Essen, Toben und Waschen und das meist alles gleichzeitig ist eine Herausforderung, die wir täglich bestreiten. Wir mussten und müssen uns erst daran gewöhnen, es wird täglich ein bisschen besser. Rückzugsort?! Zeit für sich?! Was war das nochmal?
Es ist nicht immer alles schön, wir werden oft vor neue und vor allem andere Herausforderungen als zu Hause gestellt, aber auch das macht die ganze Sache wieder intressant und das Leben erst lebenswert.





Sprittpreis/ Tag: 18€
Essenskosten pro Tag: 32€
durschnittl. Campingkosten (3 Nächte sonst Wildcamping oder Tankstellen): 30€

Hier einige Preise
Museen: sind kostenlos
Sprit 1,20€/l
Eis: 2,10 (2 Kugeln)
Rindfleisch: ca. 5 €/kg
Salat: ca 2€
Nudeln 500g 1€
Bananen 2€/kg
Eier: 1€/6Stk
Dosengemüse 2 €
Milch 1,20€
1 Lappen 1 €

Wir kommen mit ca. 50 - 55 € pro Tag aus. Vieles ist extrem teurer als in Deutschland. In den vergangenen Jahr gab es in Argentinien eine unglaublich hohe Inflation, leider wurde der Wechselkurs dem nicht angepasst, daher die für uns extremen Preise.





Argentinien 2

Argentinien vom 2.11.- 13.11.


DAS WORT ZUM SONNTAG
An dieser Stelle wollen wir uns bei euch bedanken. Wir freuen uns über eure vielen Kommentare und das positive Feedback. Auch wenn der Blog in aller erster Linie für uns als Erinnerung dient sind wir begeistert wie viele von euch uns anscheinend verfolgen.  Wir hoffen ihr könnt dadurch ein kleines Stück von unserem Abenteuer Weltreise miterleben und mit uns an wunderschöne und aufregende Orte reisen.



VERÄNDERUNG
Tag 15, Routa 85, 1.767km
Langsam, ganz langsam verändert sich das Landschaftsbild. Es wird hügeliger, Weiden wechseln sich mit Feldern ab, man sieht vereinzelt Baumgruppen und die Kurven nehmen zu. Der Wind leider auch. Wir fahren weiter im Schneckentempo auf der Routa 85. Durch den starken Wind schaffen wir knapp 60km/h. Vorteil, das Lenken gibt ordentlich Muckis in den Armen. Wir machen mehrere Stunden Rast an der einzigen Tankstelle weit und breit.

Der Wind treibt Sand und Staub in die Luft, so sehr, dass man es nicht lange draußen aushält. Wir sitzen die meiste Zeit drinnen, sobald der Wind etwas nachlässt geht es raus. Ein ewiges hin und her. Bei einer dieser Ausflüge nach draußen, kommt der Kletteraffe in Sören wieder durch und er hangelt sich an der Holzkonstruktion des Sonnenschutzes entlang. Ein Knacksen und er liegt samt Balken unten. Dieser bleibt vom Tankstellenbetreiber nicht unentdeckt. Sofort schickt er 2 Typen an um sich die Sache anzusehen. Der Balken war morsch und nur schön gestrichen... Die Beiden bekommen von ihrem Chef eins auf die Mütze, das Sören am kaputten Balken Schuld ist interessiert niemanden.  Mit hängenden Schultern beginnen sie den Balken zu ersetzen.

 Sonnenuntergang im Hintergrund die ersten Berge
Wir kommen nicht wie geplant bis nach Epicuen, im Dunkeln ist die schlaglochdurchzogene Straße mit Puschi einfach unmöglich zu bewältigen und so schlafen wir wieder Irgendwo im Nirgendwo.

unser Schlafplatz


AUSSPANNEN
Tag 16, irgendwo im nirgendwo - Carhué, 1773km
Die letzten 120km bis zum Lago Epicuen liefen von allein. Der Lago (See) Epicuen ist bzw. war, nach einem See in der Arktis und dem Toten Meer der dritt salzigste See der Erde. Ursprünglich wurde im See Salz abgebaut, in den 20er Jahren wurde jedoch das Gesundheitspotenzial und der dadurch entstehende Tourismus entdeckt und somit ist der See bis heute ein Erholungsort mit Thermalquellen etc.
Hier angekommen suchen wir uns einen Zeltplatz, heute wollen wir mal ausspannen.  Greta braucht Auslauf und wir irgendwie auch. Einfach mal richtig breit machen, es sind 26°C.

Wäsche waschen ist bei uns Männersache

viel Platz zum Ausbreiten
Auf dem Zeltplatz gibt es einen Indoorpool. In diesem herrscht Badewannen Temperatur und ein Salzgehalt von... mmh ... ziemlich hoch, wir schweben... Wir genießen unsere "Badewanne" (wär hätte gedacht, dass wir so schnell wieder in den Genuss einer kommen) und lassen den Tag mit Steak und Wein ausklingen.

schwerelos

Greta als Schlossgespenst
und Muschelsammlerin
argentinisches Rind schmeckt auch ihr

Nachtrag
Um die Heilung des Wasser selbst zu testen, hat sich Sören extra am Morgen eine böse Wunde beim zusammenklappen des Tisches (den er sowieso von Anfang an nicht leiden konnte) zugefügt.  Der Finger wurde eingeklemmt und ist an 2 Stellen aufgeplatzt. Im Dtl wäre das wahrscheinlich geklebt wurden... Da die heilende Wirkung des Wassers hoch angepriesen wird, hält er den Finger beim baden mit ins Wasser, schon an dem Tag verschloss sich die Wunde. Heute 3 Tage später ist kaum noch etwas zu sehen... Wir sind überzeugt ^^


GEISTERSTADT
Tag 17, Villa Epicuen - Pigüe,  1863km


Heute besuchen wir Epicuen die versunkene Stadt. Schon der Weg dorthin ist abenteuerlich,  über eine schmale Straße, rechts und links von uns Wasser, fahren wir Richtung Stadt. Aus dem Wasser schauen weiße dürre tote Äste. Dann kommt ein ganzer Wald voll toter Bäume. Stille, selbst der Wind scheint dieses Gebiet zu meiden.


In der Stadt boomte der Tourismus bis 1985. Im November kam es zu starken Regenfällen, diese ließen den Wasserspiegel extrem steigen, Vorrichtungen zum Abfließen des Wassers wurden nicht getroffen. Am 5. Nov konnten die Dämme den Druck nicht mehr standhalten und brachen, innerhalb von Stunden wurde die Stadt überflutet und musste aufgegeben werden. Der Wasserspiegel stieg über 15 Meter. Erst seit 2003 zieht sich das Wasser zurück und gibt die Stadt Stück für Stück wieder frei. Aus den Fluten tauchen Häuserruinen, tote Bäume und Hinterlassenschaften aus den 80er Jahren auf.  Die Stimmung dort ist eigenartig, irgendwie unheimlich. Wir schlendern durch die Straßen, die Sonne knallt gnadenlos auf uns hinab, lange halten wir es nicht aus, aber es reicht für einen Eindruck.


Wir gehen noch eine Runde im See schweben, nehmen eine kalte Dusche und waschen uns das Salz von der Haut und machen uns um 6! bei immer noch angenehmen 32°C auf den Weg Richtung Medanos, die Stadt des Knoblauchs und des Weines.

nixtun
am See enstand durch Zufall dieses Bild, wir fandens witzig


KNOBLAUCHFEST OHNE KNOBLAUCH
Tag 18, Pigüe - Medanos, 2045km
Auf unseren Weg nach Medanos begegnen uns unsere ersten Nandus (kleine Version vom Strauß). Argentinische Füchse, Hasen, verschiedenste Vögel und Gürteltiere (meist nur tot am Straßenrand) haben wir schon gesichtet. Die Artenvielfalt, trotz der nicht besonders aufregenden Landschaft, beeindruckt uns. Besonders die der Vögel, wir sehen hier am Tag zahlreiche für uns exotische aussehende Vögel, die sparte reicht vom Storch bis zum grünen Papagei.


Auf der Durchfahrtstrasse von Bahia Blanca haben wir dann unsere 2.000km Marke erreicht. 2000km in 2 Wochen. Yeah. Wenn wir so weiter fahren wird es knapp mit den 2 Jahren...

2000km
 Wie es der Zufall will ist Knoblauchfest in Medanos. Als wir ankommen ist es früher Sonntag Nachmittag, die meisten Stände schon zu und das Fest fast zu Ende. Dachten wir... Gegen späten Nachmittag strömen die Leute mit einem Mal wieder Buse weise an, die geschlossenen Stände öffnen wieder.
Wir sind den Argentiniern mal wieder auf den Leim gegangen, eigentlich sind wir mittlerweile lange genug hier um es besser zu Wissen.  Auch in Restaurants waren wir meist die einzigen Besucher, nicht weil das Essen dort schlecht war, sondern weil hier vor um 9 sowieso niemand zu Abend isst. Wenn wir mit Essen fertig sind füllen sich langsam die Restaurants und wenn wir schlafen gehen, wird der 2. Gang serviert.
So auch zum Knoblauchfest in Medanos. Um 9 ist das Fest im vollen Gange (man beachte, es ist Sonntag), Kinder springen umher und es herrscht ein buntes Treiben. Marktfeeling - ein bisschen Heimat ^^.

 auch hier dürfen die KLappstühle nicht fehlen
 Rummelplatz

Einzige Unterschiede kein Wein, kein Bier, kein gar nix. Kulinarisch auch eher einseitig, an den ca. 10 Essensständen gibt es bei allen Hamburger, Pommes und Enchiladas (herzhaft gefüllte Blätterteigtaschen).  An den anderen Ständen gibt es unglaublich viel Ramsch. Neben Plastikspielzeug, Süßigkeiten, Eis, Torten, Popcorn, Sprühschaum, Schmuck und Sonnenbrillen, gibt es unzählige Stände mit Kakteen?! Das einzige was es nicht gab war Knoblauch, weder pur noch in sonstiger Form.

Rammschstände

WIEDER RICHTUNG SÜDEN
Tag 19, Medanos - Carmen de Patagones, 2330km
Am Morgen entdecken wir dann doch noch Knoblauchzöpfe. Der minimercado (Laden) sieht von außen wie immer völlig unscheinbar aus und überwältigt dann im Inneren mit einer riesen  Auswahl von Allem.
Direkt Supermarktketten gibt es nicht, bzw. nur vereinzelt. Es gibt kleine Läden für Obst und Gemüse, für Backwaren, Kosmetik usw. Dann gibt es Autoservice, nein die haben nix mit Auto zu tun, sondern sind kleine Lebensmittelläden. (Bemerkt haben wir das erst, als wir an einem angehalten haben in der Hoffnung wir bekommen dort eine Gasflasche).
Und eben die mercados, hier gibt es oft alles und nix, von außen meist unscheinbar gibt es im Inneren dann alles. Lebensmittel, Angeln, Grillequipment, Mate Zubehör, Kinderspielzeug, Klappstühle, Schmuck... einfach alles. Wie überall sorgt auch hier der Staub der permanent in der Luft liegt für eine schummrige und alte Atmosphäre.
Wir beginnen unseren Tag mit einer Besichtigung des Weingut Aleste. Diesmal haben wir Glück und kommen zeitgleich mit dem Winzer an, sonst wäre wohl auch das wieder nix geworden. Wir bekommen eine exklusive Besichtigung der Anlagen und des Gutes inklusive Weinverkostung in spanischer Sprache. Unser Führer nutzt das einfachste Spanisch und mit Händen und Füßen verstehen wir fast alles.




Gegen frühen Nachmittag fahren wir dann Richtung Küste und kommen bis nach Carmen de Patagones wo wir unsere Vorräte aufstocken und dank 2 netten Argentiniern einen Schlafplatz direkt am Ufer des Rio Negro ergattern.

Suchbild Puschi

TREPPENSTEIGEN, WAS WAR DAS NOCHMAL?
Tag 20, Carmen de Patagones, 2330km
Wir beginnen den Tag mit einen gemütlichen Frühstück mit Blick auf den Fluss. Wir schlendern durch die Altstadt und treffen das erste mal seit fast 3 Wochen auf Treppen die mehr als 3 Stufen besitzen.  Wir sind ganz aus dem Häuschen und überlegen sogar diese mehrmals auf und ab zugehen. Unsere Faulheit siegt am Ende. Wir fahren mit der Fähre über nach Viedma, schauen uns die Kirche aus rot gebrannten Backstein an und landen am Ende des Tages  in einer Eisdiele an der Promenade, das Eis schmeckt sogar bei nur 16 Grad gut.

links Eisbechergrößen, rechts die Tafeln Eissorten


ALLE GUTEN DINGE SIND 3
Tag 21, Carmen de Patagones -  Routa 1, 2466km
Wir wachen nach einer regnerischen und gewittrigen Nacht auf. Die Hoffnung nochmals draußen zu Frühstücken hat es mit jedem Tropfen auf unser Dach ein bisschen mehr zerschlagen. Wieder brauchen wir bis um 10 Uhr bis wir bereit sind zu starten. Super, da können wir wenigstens noch das historische Museum besichtigen. Museen sind für alle kostenlos und bieten meist sogar Führungen an. Leider nur in spanisch, sodass wir davon noch nicht wirklich viel haben, aber es gab ein paar andere schöne Sachen zu entdecken. So zum Beispiel ein Geschenk von unserem Kaiser Wilhelm an den argentinischen Retter der Besatzung eines deutschen Schiffes.

Wir wollen nun endlich weiter, da sich das Wetter, entgegen dem uns vorliegenden Bericht, nicht zu bessern scheint. Auf, an die Atlantikküste und der berühmten Küstenstraße Routa 1 Richtung Westen folgen, vorbei an Papageien Kolonien, Seelöwen und ggf. mit viel Glück den ersten Walen. Es sind nur 30 KM bis El Condor, dem Startpunkt der über 200 km langen fast menschenleeren Strecke.  Diese werden wir heute 2 mal hin und zurückfahren. Ja, El Condor ist der letzte Punkt um sich mit dem Nötigsten einzudecken, jedoch gibt es keine Tankstelle. Unsere theoretische Reichweite beträgt noch 230 km, das probieren wir lieber nicht aus und decken uns in Viedma mit 70 L Benzin, 60 Litern Wasser, 20L Trinkwasser und ausreichend Proviant ein.
Greta ihr eigenes Entertaimentcenter, wir können in Ruhe einkaufen

Außerdem brauchen wir Gas. Seit Tagen versuchen wir unsere leere und fast leere Gasflasche zu tauschen. Zurück in Viedma wird uns erklärt in dem kleinen verschlafenen El Condor bekommen wir eine Flasche, also wieder hin auf gut Glück. Entweder gibt es dort eine oder es wird über dem Feuer am Strand gekocht. Vorausgesetzt, dass sich das Wetter doch noch an den Bericht hallten sollte. Gasflasche tauschen war nicht drin. Wir haben jetzt 3 Flaschen und die Neue ist so groß, dass sie nur Platz im Fußraum des Beifahrer findet. Super wir können los. Nochmal. Zum dritten Mal... Mittlerweile ist es später Nachmittag.
 



Mittagspause 
Auf der Routa 1 Richtung untergehende Sonne. Nur wir, vor uns die Straße, links Klippen und das Meer, rechts der Straße folgend eine altertümlich wirkende Stromleitung und das weite Feld. Dann die ersten Papageien. Aus hunderten werden schnell tausende Vögel. Aufgereiht sitzen sie auf der Stromleitung, fliegen paarweise umher und machen ein riesen Getöse.



 

In der Bucht 2°Bajada el Faro halten wir an und laufen den kilometerlangen Strand entlang. An den Klippen nisten die Papageien. Tief in das weiche Gestein haben sie Höhlen gegraben und dieses geben den Klippen das Aussehen von Schweizer Käse. Anscheinend ist gerade Schlupfzeit, denn überall liegen Eierschalen.


Wir fahren noch ein Stück weiter und schlafen irgendwo an der Routa 1 mit Meerblick ein.



WASCHBRETT
Tag 22, Routa 1,  2497km
Wir wachen ordentlich durchgeschüttelt den nächsten Morgen auf. Der Wind weht hier so stark, dass er Puschi bis ins Mark erzittern lässt. Es fühlt sich an als würde von außen permanent einer am Auto wackeln. Wir hatten vom Küstenwind  gehört aber, dass der es schafft unser völlig überladenes Womo dermaßen in Bewegung zu versetzen haben wir nicht geglaubt. Wie sollte es auch anders sein, kommt er uns natürlich auch entgegen. Somit werden wir, ja sowieso schon nicht schnell unterwegs, stark entschleunigt. Aber, wir habe ja Zeit...
Erster Haltepunkt Punta Bermeja. Hier gibt es ein kleines Museum inklusive Aussichtspunkt auf die erste Seelöwen Kolonie an Patagoniens Küste. An die 4.000 Tiere leben hier und Ende November bringen sie hier ihre Jungen zur Welt.  Schade wir sind etwas zu früh. Wir bekommen eine Fernglas in die Hand und stiefeln zum Aussichtspunkt. Unter uns tummeln sich tausende Tiere. Naja die meisten liegen faul rum, trotzdem könnten wir sie stundenlang beobachten, wenn nur der Wind nicht wäre. Man kann kaum das Fernglas ruhig halten.





Nach Punta Bermeja hört die Welt auf, naja nicht ganz, aber zumindest die asphaltierten Straße und die Zivilisation. Ab hier sind nur wir und die Einsamkeit. Auf gut Glück fahren wir weiter und hoffen das Puschi für die nächsten knapp 200km ausreichend geländetauglich ist. Stundenlang begegnen wir keiner Menschenseele. Genau nach unserem Geschmack. Wir sind durch die Beschaffenheit der Straße nun vollends entschleunigt und tuckern mit 20km/h auf der Waschbrettstraße entlang. Durch den Wind haben sich wellenartige Formationen auf der Straße gebildet und diese schütteln uns ordentlich durch. Am Abend halten wir am Strand und treffen auf 2 Angler, die ersten Menschen die wir seit der Seelöwen Kolonie sehen.




WÜSTENRALLEY
Tag 23, Routa 1, 2623km
Am nächsten Tag genießen wir die Einsamkeit am Strand. Seit gestern Abend sind doch tatsächlich 3 Autos und die Müllabfuhr vorbei gekommen. Gegen Mittag ziehen wir weiter. Auf unseren Weg begegnet uns wieder allerlei Getier. Unzählige Rebhühner, immer in dreier Gruppen, rennen trotz dessen sie offensichtlich fliegen können, wild umher sobald wir in ihre Nähe kommen. Wir treffen auf unser erstes Guanaku (hat ähnlichkeit mit einem Lam   a), welches sich offensichtlich sehr über uns erschrocken hat, denn wenn die immer so versuchen würden über einen Zaun zu springen würden sie nie ins geschlechtsreife Alter kommen und in der nächsten Generationen vom Aussterben bedroht sein. Außerdem begleitete uns eine Nandu Mutter mit 5 Mini Nandus ein Stück die Straße entlang.
 Mit einem Mal beginnt sich die Landschaft zu verändern. Nach und nach tauchen Sanddünen auf, in Bahia Creek den ersten Ort seit X Kilometern sind wir von Sanddünen umzingelt. Der Ort besteht aus 10 Häusern, welche nach und nach vom Sand verschlungen werden, alles wirkt wie ausgestorben.



Hier halten wir und machen Mittag und toben uns in den Dünen aus. Die Bewegung tut gut.


Picknik auf der Straße, es kommt eh kein Auto
 unser Weg geht so weiter
Weiter geht's. Der Sand wird immer mehr und plötzlich befinden wir uns in einer Art Wüstenlandschaft. Die Straße ist unter den Sandmassen kaum noch erkennbar. Wir beten bei jeder größeren Verwehung, dass Puschi durchkommt. Wenn nicht war es das für uns, wir müssten vermutlich schaufeln und umkehren. Plötzlich stehen wir vor einem ca. 20m langem komplett verwehtem Straßenabschnitt. Jetzt heißt es alles oder nix. Wir riskieren alles und werden belohnt. Sören und Puschi ein Dreamteam in Sachen Offroad packen die Hürde und wir fahren weiter.


Kurz danach wird die Straße schlagartig besser und wir schaffen noch einige Kilometer bis zum nächsten Strandabschnitt und genießen bei einem grandiosen Sonnenuntergang unser Abendessen.

 Ui der 11.11. HELAU und viel Spaß.



ENDE IM GELÄNDE
Tag 24, Routa 1, 2685km
Heute ist Samstag und wir hängen am Strand rum, sammeln Steine und schauen aufs Meer. Keiner hat so richtig Elan weiter zu fahren. Es ist um 1 und gerade mal ein Auto kam die Straße entlang.

bei Flut  
bei Ebbe
 Der Wind kühlt die Hitze des Tages auf ein erträgliches Maß. Es ist beeindruckend wie die Temperaturen innerhalb weniger Tage schwankt. Vor 3 Tagen war es kalt (nix im Vergleich zu den aktuellen Temperaturen in Dtl.), wir hatten lange Hosen, Pullover und Jacken an. Heute ist es selbst im T-Shirt zu warm. Nachts hingegen kühlt es immer stark ab, meist so um die 10°C, also ist leider nicht viel mit gemütlich abends draußen sitzen und Wein trinken. Das machen wir dann doch lieber drinnen.
Erst am späten Nachmittag entscheiden wir uns  einen anderen Schlafplatz aufzusuchen und fahren doch noch bis zum Ende der legendären Schotter/- Sandpiste. Die letzten 10km sind ganz frisch asphaltiert und somit ist das Abenteuer Küstenstraße 10km vor dem ersten Ort seit 3 Tagen zu Ende. Erst in Puerto San Antonio de Este wird uns klar warum ausgerechnet der Teil der Strecke asphaltiert ist, um so schnell wie möglich wieder raus zu kommen und sich nicht ärgern zu müssen so lange gebraucht zu haben, um auf die Halbinsel zu kommen. Wir machen das auch genau so wie es sich das Straßenbauamt gedacht hat und finden etwas außerhalb ein schönen Platz am Strand.


ZURÜCK IN DER ZIVILISATION
Tag 25, Routa 1 - Las Grutas, 2747km
Das wir damit alles richtig gemacht haben zeigt sich schon am nächsten Morgen.  Pünktlich zu unserem Frühstück so gegen 10 schwimmen keine 50m von uns entfernt eine Horde Delfine an uns vorbei. Ist wie Frühstücksfernsehen nur schöner.




Aufgrund des strahlend blauen Himmels bleiben wir am Strand, wir haben keine Lust auf Auto fahren. So macht jeder das was er gerne macht, Greta und Jenni sammeln Muscheln und gehen schwimmen und Sören versucht den Boiler wieder dicht zu bekommen. Seit einigen Tagen tropft er vor sich hin, für uns heißt das erst mal kalt duschen. Momentan bei den Temperaturen nicht weiter schlimm, aber die ändern sich ja noch!

 Dank Campingdusche ein warmes Bad

Gegen Mittag bekommen wir Besuch von einer Robbe, diese tummelt sich keine 10m von uns entfernt in den Wellen. Sie scheint nur für uns vorbeigekommen zu sein, winkt, dreht sich und schaut ständig aus dem Wasser, wie um sicher zu gehen, dass wir auch zuschauen.



Gegen Nachmittag fahren wir weiter bis nach Las Grutas. Die Stadt scheint wie ausgestorben. Niemand auf den Straßen. Als wir am Meer ankommen, finden wir die Bewohner der Stadt. Alles und jeder tummelt sich am Strand. Hier finden wir ein kleines rustikales Fischlokal und müssen bis 20.15 Uhr warten. In Deutschland fangen um die Uhrzeit die Sonntags Spielfilme an, hier öffnen die Restaurants. Das lange Warten hat sich gelohnt es war fantastisch.