Das Rauschen des Meeres weckt mich, wie jeden Morgen seit unserer Ankunft. Der Wind streichelt sanft mein Gesicht, ich öffne die Augen sehe wiegende Palmen und das blau graue Meer. Die Taube auf dem Dach gurrt leise ihr Lied, ich bin total entspannt und döse weiter vor mich hin. Taptaptap, das erste Kind kommt das Bett hoch geklettert und kuschelt sich an mich an, eine leise Hoffnung das Arno nochmal einschläft und die Nacht um 6 Uhr noch nicht vorüber ist keimt in mir auf. Pustekuchen kurz darauf ein etwas schnelleres taptaptap und Elsa springt in unser Bett und fängt nach kurzer Zeit an zu schnattert. Es dauert nicht lange und Greta tappt wie immer etwas verdattert die Treppen hoch. Guten Morgen Sri Lanka. 5 Tage hat es gedauert bis mein Geist meinem Körper eingeholt hat.
Eine Woche sind wir hier im Elements Beach Resort. Eine Woche, unerwartet lang, die wir zum Ankommen brauchen. Das Klima macht uns zu schaffen, hinzu kommen Fieber und Bronchitis bei den Kindern.
Schon am zweiten Tag liege ich mit 2 weinenden und fiebernden Kindern im Bett. Die Zweifel sind mit voller Wucht wieder da. Alle Drei sind mies drauf, jammern überdurchschnittlich viel, zanken, heulen und sind fertig. Wir versuchen Verständnis zu haben, die Anreise war anstrengend, die Temperaturen sind unerträglich und auf einmal ist alles neu, alles anders, „die Leute reden komisch“, „Mama, Wo sind die Kinder?!“, „das Essen schmeckt nicht“. Aber manchmal ist Verständnis eben auch schwer, wir sind selbst Beide mega gereizt, übermüdet und fertig, das hatten wir uns SO irgendwie nicht vorgestellt. Wir reden uns ein, dass es besser wird.
Temperaturen um die 30‘C und eine Luftfeuchtigkeit von gut 85% tragen auch nicht maßgeblich zu unserem Wohlbefinden bei. Auch nachts fallen die Temperaturen nicht unter 28‘C, leichte Windböen vom Meer bieten kaum Abkühlung. Der Ventilator ist da auch nur ein schwacher Trost, warme Luft bleibt warme Luft.
Ein wenig Abkühlung bringt der traumhafte Pool direkt am Meer. Aufgrund der geringen Gästeanzahl, neben uns haben sich noch 3 andere Touristen hierher verirrt, haben wir den meistens für uns allein.
Dort bewegen wir uns von Samstag bis Dienstag nur zu den Mahlzeiten und zum Schlafen weg. Jegliche Art von Fortbewegung scheint utopisch allein der Gedanke irgendetwas zu unternehmen völlig absurd. Wir liegen im Schatten, cremen uns ein (machen wir in Deutschland nie!) und tragen UV Shirts und doch holen wir uns am ersten Tag alle einen leichten Sonnenbrand und unsere Gesichter glühen beim Abendessen im Kerzenlicht wir rote Kürbisse.
Neben dem Pool genießen wir auch das Meer. Aufgrund der starken Wellen ist das allerdings nichts für die Kinder. Für uns aber schon, wir schnappen uns die Bodybords und üben uns im Wellenreiten.
Wir spazieren die späten Nachmittage, wenn die Sonne etwas tiefer steht und es einigermaßen erträglicher wird, am Kilometer langen Strand entlang. Auch hier gibt es außer uns, nur ein paar Fischer die heimkehren. Der Strand vor unsere Anlage ist pieksauber, jeden Morgen um 7 laufen zwei Angestellte den Strand ab und sammeln den angespülten Müll an, da kommt locker ein ganzer Sack zusammen.
Laufen wir weiter trifft uns die Realität. Berge von angeschwemmten Müll. Greta ist entsetzt, wir kennen das leider schon. Neben unzähligen Plastikflaschen, liegen unglaublich viele einzelne Schuhe -Greta meint hier können wir für alle neue Schuhe finden-, alte Fischernetze und Zahnbürsten.
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