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ARGENTINIEN 6 UND EIN BIßCHEN CHILE

09.12. - 18.12.


BLAUE LAGUNE
Tag 51, Rio Gallegos - Laguna Azul, 5441km

Nach unserem erfolglosen Waschversuch entdecken wir auf dem Weg zurück zum Auto noch ein schönes Café, geworben wird  mit Waffeln und WLAN.  Wir essen Mittag, schreiben und aktualisieren den Blog, trinken Kaffe und zum Nachtisch gibt es eine der berühmten Waffeln. 150g Waffel, 250g Dulche de Leche, 1 Banane und zwei Sahnehäubchen. Wenn schon alles nicht nach Plan bei uns läuft, dann wenigstens essen bis zum Moment der völligen Besinnungslosigkeit.
Wir gehen noch einkaufen, versuchen Gretas verlorene Mütze wieder zu finden, Erfolglos, schade und fahren zur Laguna Azul ca. 10km vor der chilenischen Grenze und machen eine erste Erkundungstour.





BEWEGUNG
Tag 52, Laguna Azul, 5441 km

Die Laguna Azul ist ein azurblauen See umgeben von ca. 50m tiefen Vulkankratern. Nach dem Frühstück nehmen wir uns die Umrundung der Krater vor. Die Sicht hier oben ist fantastisch, der Wind malt Batik Bilder auf den See und pfeift uns an einigen Stellen so um die Ohren das auch wir fast weggeblasen werden. Wir genießen die Bewegung und erholen uns vom Reisekoller.



man kann sich in den Wind legen ohne um zufallen


VORBEREITUNG
Tag 53, Laguna Azul, 5441km

Feuerland ist der letzte untere Zipfel vom Südamerikanischen Kontinent und gehört mit zu Argentinien. Da bei der Festsetzung der Grenzen einfach irgendein Breitengrad angenommen wurde verläuft die Grenze hier unten etwas ungünstig. Von Argentinien gibt keine direkte Verbindung nach Feuerland, um dorthin zu gelangen muss man die chielenische Grenze passieren. Das heißt für uns Grenzübergang Nummer 2 und alles vernichten (oder verstecken) was nicht über die Grenze geführt werden darf. Hierzu gehören jegliche Formen von frischen, getrockneten, gefrosteten Obst und Gemüse (außer in Dosen oder Tetrapack), Fleisch und Wurstwaren, Milch und Milchproduktion, Honig, Eier, Müsli usw.
Also kochen wir heute weiter unsere Vorräte weg und versteckten den Rest. Am Nachmittag laufen wir noch einmal runter in den Krater, ansonsten passiert heute nicht viel.

Greta sammelt wie immer Steine

Selfi 💕

Papa erklärt die Welt


ROUTA FIN DEL MUNDO
Tag 54, Laguna Azul, Argentina - Punta Arenas, 5684 km

Der Windhat wieder einen neuen höhe Punkt erreicht. Er kam über Nacht Nach dem Frühstück umrunden halb 11 brechen wir auf Richtung Grenze. Wir sind etwas aufgeregt, unsere erste Grenzüberquerung von Uruguay nach Argentinien verlief völlig unproblematisch, doch von den chilenischen Grenzbeamten haben wir schon die dollsten Geschichten gehört. Verdammt streng, man steht Stunden, die nehmen ein das komplette Auto auseinander usw. Entweder alles Humbug oder wir haben einfach Glück.
Nach diversen kleinen Kontrollpunkten, die allesamt leer zu scheinen sein, kommen wir an den chilenischen Grenzeposten. Dh hier steht in Haus in der Mitte rechts und links zwei Fahrspuren und ein weiteres kleines Häuschen. Das Auto muss man vor dem mittleren Haus auf einen undefinierbaren Parkplatz abstellen und hineingehen. Hier läuft man dann 5 Posten an und beginnt Stempel zu sammeln. Am Ende wider raus zum Auto, da kommt dann ein netter Herr mit Hund und schaut durchs Auto.  Der Hund blieb draußen, der Grenzpolizist schaute auch nur grob umher, öffnete den Badschrank und verschwand wieder. In dem schlug der Hund am Toiletten Tank Alarm und wir mußten diesen öffnen (als würden wir HIER Essen verstecken?!) Ein weiteres mal hinten am Auto und so kam der nette Mann wieder hinein und wir mussten die hintersten ecke des Bettes öffnen. Gefunden hat er natürlich nichts. Somit durften wir weiter fahren und ZACK in Chile.
Das ganze hat knapp  20min gedauert und wir fahren wieder...
Chile, irgendwie noch karger, haha wahrscheinlich nur Einbildung, aber es  ist deutlich bergiger. Die Straße wird schlechter, wir fahren Dank des Windes mit 50 über Betonplatten. Zu unserer linken taucht mit einem Mal die Einfahrt der Magelanstraße auf, auf den Straßenschilder steht jetzt Routa Fin del Mundo - Straße zum Ende der Welt.

Die Straße zum Ende der Welt

Wir entscheiden uns gegen unseren ursprünglichen Plan direkt nach Feuerland zu fahren, wir haben ja immer noch ein Wäscheproblem,  welches uns mittlerweile selbst bei Greta an unsere Grenzen bringt und fahren nach Punta Arenas.
Die selbsternannte südlichste Metropole der Welt mit ganzen 116.000 Einwohner gefällt uns auf Anhieb. Es gibt Bäume (ohne Bewässerung, scheinen hier von allein zu wachsen) und Blumen in allen Farben, nach 5000km Pampa eine Wohltat fürs Auge und hebt unsere Laune gleich etwas mehr.


Wir stellen unser Auto mitten in der Stadt ab, kostet uns das erste mal Parkgebühren und checken wie immer zu erst die Touriinfo ab. Zu den Park Gebühren... Es gibt quasi menschliche Parkautomaten, wenn man Einparkt kommt sogleich ein blau angezogenes Männlein, wahlweise auch Weiblein angelaufen, geschieht dies nicht gleich wird mit pfeifen oder hupen auf sich aufmerksam gemacht. Nun gibt man Auskunft wie lang man gedenkt zu bleiben und bekommt einen Bon außen an die Windschutzscheibe geheftet. Gezahlt wird beim wiederkommen. Das bedeutet in der Stadt gibt es hunderte von menschlichen Parkuhren, da in fast jeder Straße in der Innenstadt gezahlt werden muss.

Wäscherei gibt's gleich um die Ecke und so werden wir endlich unsere 15kg Dreckwäsche und besitzen im wahrsten Sinne nur das was wir am Leibe tragen. Der Ladenbesitzer schaut nicht schlecht,  noch weiss er nicht das von den 15kg mind 10kg Greta ihre Sachen sind die er später zusammenlegen muss...
Auf dem Rückweg halten wir am Supermarkt und bekommen alle drei klitzer in die Augen, es gibt Quetschies - Greta jubelt und Obst und Gemüse in allen Größen, Farben und Formen und alles zu fast günstigen Preisen (zumindest gegenüber Argentinien). Unsere Laune steigt weiter.
Das Hostel bei dem wir uns in die Einfahrt stellen wollten ist voll, aber wir ergattern eine Dusche unsre Laune steigt fast bis aufs Maximum.  Wir finden einen Schlafplatz an der Ufer Promenade. Wäre fast schön, wenn nicht solche Driftrotzer die ganze Nacht hier Autofahren üben würden.
Sportauspuff ist hier übrigens ein Muss und gehört quasi zur Grundausstattung jeder noch so alten klapperkiste oder jedes neuen Sportwagens. Es gilt das Moto leise ist sch...


WEINHNACHTEN
Tag 55, Punta Arenas, 5698 km

Unser Weihnachten ist heute in Punta Arenas tax free zone. Riesige Lagerhallen mit allem und nix zu günstigen Preisen und wir shoppen... Es gibt eine dicke Decke (die Nächte werden kälter), eine neue solar Dusche, ein scharfes Küchenmesser, einen Mixer, ein Spielteppich (Greta sitzt immer unten und wir haben ja keine Fußbodenheizung), Hausschuhe (aus dem selben Grunr)und das Beste einen neuen Konverter, endlich wieder Strom und warmes Wasser (theoretisch).
Auf den Rückweg halten wir einer Eingebung zu Folge an einer kleinen wilden und urigen Werkstatt in der Hoffnung auf eine 28 Jahre alten Sicherung. Mit Erfolg in der chaotischen Familienwerkstatt gibt es alles wenn man es den findet. Wir lassen hier auch gleich noch den längst überfälligen ölwechsel machen. Beim öffnen der motorhaube erst mal lautes lachen und erstaunen, dass so ein winuiger Motor in diesem monstrum von auto innewohnt.
Nach der shopping Runde holen wir unsere Wäsche und geben weitere 5kg ab. 😂 Wir finden ein Sushi Restaurant Yippieh und entscheiden uns, jetzt da ja alles wieder geladen werden kann gleich dort zu übernachten... Im Nachhinein sch... Entscheidung. Gegenüber ein Nachtclub. Bis halb 1 als wir ins Bett sind nicht erkennbar, irgendwann später dann reges Treiben vor und im Club,  inklusive illegalem Straßenrennen.  Klasse Nacht!


AUF MAGELANS SPUREN
Tag 56, Punta Arenas - Ende im Gelände , 5783 km

Wir beschließen unser Glück mit dem Wetter, seit wir hier angekommen sind Sonnenschein und warm, normalerweise regnet es durchschnittlich aller 2 Tage, zu nutzen und fahren raus aus der Stadt weiter zum Ende der Welt.
Die Landschaft ist der Wahnsinn, es gibt Wälder, alles blüht, im Hintergrund Berge, ein bisschen wie zu Hause mit dem Unterschied, dass 3m neben der Straße das Meer liegt.

Das Ende ist gar nicht so übel

Nachdem uns seit vielen Wochen nun die Magelanpinguine begleiten und hier unten alles Magelan heißt, Magelanstraße, Magelan Restaurant, Magelan so und so wollen wir nun endlich wissen wer hinten dem allen steht.
Spaß wissen wir natürlich längst. Der Herr Magelan hat auf seiner Victoria 1520 die Meerespassage zwischen Festland und den vorgelagerten Inseln entdeckt, diese wurde natürlich auch nach ihm benannt... Die Passage machte eine Umsegelung des berüchtigten Kaphorns, in dessen Gewässern viele Schiffe ihre letzte Ruhestätte fanden, unnötig und den globalen Schiffshandel um einiges sicherer. Die Victoria ist 'DAS' Magelan Schiff,  dabei war Magelan nicht mal an Bord dieses Schiffes. Es ist nur das einzige einer 5er Flotte, welches Magelans Weltumseglung geschafft hat. Magelan selbst überlebte diese im übrigen auch nicht, er starb bei einer Auseinandersetzung in den philippinischen Gewässern. Trotzdem ist alles nach ihm benannt, der Kanal, die chilenischen Provinz, Straßen etc. Der Name des eigentlichen Kapitäns der Victoria oder der Name des Bootes das Magelan führte taucht nirgends auf...

Wir fahren also zum Fort Bulnes. Die vorgelagerte Bucht war im 18. Jhd die erste Besiedlung des südlichsten Zipfels des chilenischen Kontinents. Zwei Jahre nach der Gründung wurde aufgrund schlechter Versorgungsbedingungen (surprise, surprise) das Fort bereits wieder aufgegeben und die 350 Menschen umgesiedelt. So entstandt das heutige Punta Arenas 50km nördlich des Fortes. In den 1940ern wurde es orginalgetreu wieder aufgebaut. Hier erwartet uns zwar 40 Euro Eintritt,  echt fett, aber auch ein fantastisches Besucherzentrum mit allerlei Informationen um das Fort und die Magelanstraße.


Das Fort an sich lässt die damaligen Zustände in dieser rauen Umgebung erahnen und bietet uns eine fantastische Aussicht auf die Magelanstraße und Feuerland.

Fort Bulnes

Die Magelanstraße - Dort geht's lang

Ein bisschen Ende der Welt, im Hintergrund Feuerland

Der Park schließt um 6 und wir fahren die noch ca. 20 km bis zum Ende des befahrbare chilenischen Festlands. Plötzlich einfach ein Schild Ende der Straße.


Wir sind in euphorischen Stimmung hier am Ende der Welt, 14038km weit weg von zu Hause, 8 Wochen unterwegs. Punta Arenas und seine Umgebung hat geschafft, was Argentinien die ganzen Wochen davor nicht geschafft hat, wir sind angekommen. Entschleunigt sozusagen. Glücklich. Zufrieden. Es geht uns gut.
Wir verbringen die Nacht hier am Ende der Welt mit Lagerfeuer und Vollmond.

Yippieh Kind schläft



GETRENNTE WEGE
Tag 57, Ende der Straße, 5802km

Der Tag beginnt mit schönsten Sonnenschein und frühsommerlichen Temperaturen, zum Frühstück werdem wir von einer Gruppe vorbei schwimmender Delfine begrüßt. Gestern haben wir einen Wanderweg entdeckt, 4,5km  (one way) 800 Höhen Meter, machbar. Wenn man denn den Weg findet...
Urwald trifft es wohl eher von einem Wanderweg ist nicht viel zu sehen. Kaum machbar mit Kind auf dem Rücken, daher beschließen wir getrennter Wege zu gehen. Sören erklimmt den 825 m hohen Monte Tarn und Jenni und Greta laufen zum 4km entfernten Leuchtturm. Dh Jenni läuft, Greta hat Baby Bonus und wird praktischerweise geschleppt.

LEUCHTTURM
Der Weg führt immer am Strand entlang, eine Bucht nach der anderen, die 4km ziehen sich ewig hin. Greta vorne dran und das laufen auf Kies tragen auch nicht gerade zu einem straffen Schritt bei und wir brauchen 1Std20min bis zum Leuchtturm. Wir sind allein, der Strandabschnitt beträgt 3m mal mehr mal weniger, dahinter dichter Urwald. Man kann sich in etwa vorstellen wie sich Darwin und co. gefühlt haben als sie hier mitten im Nichts ankamen und sich durch das Dickicht schlugen.

Unterbrochen wird das Bild nur durch einige ebenso undurchdringliche Flussläufe.

Auf der anderen Seite die Magelanstraße und im Hintergrund die rauhen Berge Feuerlands mit den ersten schneebedeckten Gipfel. Man fühlt sich allein und am Ende der Welt. Zeit zum nachdenken...
Die letzte Bucht und auf einmal wieder Zivilisation. Vor uns ein Haus, hier wohnt tatsächlich jemand, es führt keine Straße zu diesem Anwesen, die einzige Möglichkeit hierher zu gelangen ist zu Fuss oder per Schiff.
300m weiter dann der Leuchtturm. Pünktlich zur Ankunft wird Greta munter und wir machen unser wohl südlichste (Festland) und bis jetzt weitestes Picknick (14.044km weit weg von zu Hause). Mit Blick auf den Berg auf dem sich Sören rumtreibt.
 
 Leuchtturm San Isidro

im Hintergrund irgndwo Sören

Wir gehen hinauf zum Leuchtturm und verdallen unsere Zeit mit aufs Meer schauen.





Mittlerweile sind wir nicht mehr allein, mehr und mehr Leute haben den langen beschwerlichen weg auf sich genommen ^^. Unser Rückweg gleicht einer Völkerwanderung. Wir laufen in einer der Buchten vor dem Ende der Straße als plötzlich Rauchwolken aus einer der Buchten zieht. Ich hatte schon beim hinweg überlegt ob die Heizung aus ist, selbst wenn nicht eigentlich kein problem, aber Gretas Teppich lag so blöd davor... beschleunigt von der Panik oje Puschi brennt samt unserer Unterlagen beschleunige ich trotz großer Blasen an beiden Füßen meine Schritt auf ein Maximum. Ich biege um die ecke und bin erleichtert. NICHT Puschi... Das Feuer kommt aus der nächsten Bucht. Es ist später Nachmittag und wir warten am Strand und später im Auto auf Sören.


BERGTOUTUR
Ausgerüstet mit einer Karte, Wasser und Proviant soll es auf den Spuren Charles Darwin die 4,5 km bis zum Gipfel gehen. Der Start ist schnell gefunden, ein Schild und ein paar fehlende Bäume markieren den Weg. Nach 20 m ist aber Schluss damit, es gibt keinen Weg, keinen Prampelpfad oder wenigstens eine gedachte Linie zwischen den vielen umgestürtzen Bäumen. Eine Stunde kletter oder krieche ich durch das Baum-Mikado am teils sehr steilen Hang. Danach sehe ich zum ersten mal den Gipfel es folgt Hüfthohes Krautgewirr mit Stacheln, Hochmoor und dann, zum Glück endlich Schotter. Im Schotter komme ich wenigstens vorwärts.
Nach knapp 2,5 h Laufzeit stehe ich oben, freue mich und entscheide spontan auf der anderen Seite abzusteigen und Jenni am Leuchtturm zu treffen. Laut Karte dem Gipfelgrad bis zur ersten Großen Scharte folgen diese abwärts bis zum Talboden und dann Richtung Meer. Kann doch nur eine gute Stunde dauern. Für die ersten 200 Höhen Meter abwärts benötige ich knapp 10 Min. Den Grad entlang im Jogging Schritt und dann das Schotter Feld hinunter. Gewicht auf die Fersen verlagern und mit schnellen kleinen Schritten hinunterrutschen. Der Tracker zeigt 20 km/h an. Dem kleinen Bach, der aus dem Schotter Feld entspringt folge ich. Mit dem ersten lauten Plätschern eines Waserfalls wird mir klar das, dass jetzt länger dauern wird. Ich klettern diesen und noch viele weitere hinab. Es soll die härteste Tour werden die ich je gemacht habe. 5 Stunden benötige ich für die 600 Hm bis zum Meer und komme nur dank GPS aus dem Mikado-Dornenwald.
Die Beine blau, die Hände zerkratzt und noch zwei Tage später finde ich einen großen Dornen am Knie.






Alle Indigenen Bevölkerungsgruppen haben sich stets mit Booten an der Küste fortbewegt, mehrere Jahrtausende lang. Ich weiß warum.


MUSEUMSBESUCHE
Tag 58, Ende - Punta Arenas, 5889km

Wir ziehen wieder in die Stadt, irgendwie verschiebt sich unser Tagesrhythmus immer weiter nach hinten, wir sind erst halb 12 startklar. Trotz Kind oder gerade deswegen. Greta schläft bis ca halb 10 und springt aber dafür bis abend halb um 11 mit rum. Kein Problem, wird ja eh erst gegen halb 12 dunkel...
Das Wetter ist nicht besonders, windig und nass, aller paar Minuten nieselt es kurz. Also typisches End-of-the-worl-Wetter. Perfekt für Museumsbesuche. Wir beginnen mit dem Nautic Museum. Mist macht erst um 3 auf, huch ist ja schon viertel 4. Gut. Das Museum... Mmh war ganz okay, aber nix besonderes. Im Gegensatz zu Argentinien scheinen Museen hier Eintritt zu kosten. Mit knapp 2€ liegt es aber gerade so in unserem Bereich des Machbaren^^. Danach Hunger.  Essen in einer Bäckerei. Weiter mit Museum Nummer 2. Mist das schliesst um 6 es ist um 5, also weiter zum Handwerker Markt, es gibt viel  selbstgestricktes, viele Pinguine und selkim (Ureinwohner) Figuren.  Leider schließt auch der gerade also machen wir uns auf Richtung Heimat. Unterwegs besorgen wir und noch Fisch und Gemüse zum Abendessen.
Wir kommen an einem größeren  Gemüseladen vorbei und kaufen ein. Dies läuft ab wie folgt:  man sucht sich sein Obst und Gemüse aus und steckt alles in Tüten, wie beim Supermarkt. Danach stellt man sich in die Schlange, vor uns 10 Leute, genauso lange stehen wir auch. Nach 10min sind wir dran, geben unsere Tüten ab, ein älterer Mann wiegt alles ab und wir bekommen einen 2X2 großen handbeschriebenen Schnipsel mit dem Preis und unsere Tüten zurück. Danach stellt man sich in die zweite Schlange einen Meter weiter und bezahlt. Ähnliche Prozesse auch in Supermärkten. Gemüse, Obst und auch Backwaren (wird abgewogen) werden hier nicht selbst gewogen, an betreffenden Stellen stehen Wieger.


Wieger Mitte in blau, gezahlt wird links am Fenster

Weiter geht's Richtung Auto.  Huch eine Pizzeria. Los rein. Schmeckt super.  Mmh Mist, vlt haben wir morgen mehr Glück mit Museen und essen machen.


MUSEUMSBESUCHE DIE 2.
Tag 59, Punta Arenas, 5889km
Wir schaffen heute tatsächlich unser uns vorgenommenen Museum. Wenn auch etwas knapp, alle Museen (und Läden) schließen von 12:30 bis 15 Uhr - Mittagspause. Wir haben KNAPP 2 Stunden Zeit und erfahren allerlei Dinge über die Region Magelanes und ihre Flora, Fauna, Geschichte und Kultur. Letzteres ist sehr wenig. Die Ureinwohner die hier einmal lebten, (bis ins 19 Jhd.) findet man zwar an jeder Straßen Ecke in jeglicher Form, aber Informationen über sie gibt es nur wenige. Die Aonikenk wurden ebenso wie die Selknam aus Feuerland vollständig ausgerottet. Es gab Interessenkonflikte wegen Ländereien, die Siedler kamen und nahmen sich Land, die Aonikenk jagten deren Schafe und den Rest erledigten die eingeschleppt Krankheiten wie Pocken und Masern.  Die vorhanden schwarzweisbilder Bilder die es von den ihnen gibt, wiederholen sich immer wieder, einige Aussagen zur Ernährung und Lebensweise sind überliefert ansonsten ist nicht viel übrig von den ehemaligen Ureinwohnern des südlichsten Südamerikas.


Nach dem Museum erkunden wir noch den berühmten Stadt Friedhof von Punta Arenas. Und entdecken wieder viele deutsche Wurzeln einiger Familien. Auch die verkitschtes oder pragmatische Seite der chilenischen Grabpflege fällt ins Auge.


 





Von hier aus ab zur Brauerei, schade die hat nur Montags auf, lief gerade so gut, dann gehen wir eben streuseln...


BOOTE, BOOTE, BOOTE
Tag 60, Punta Arenas, 5925km

Schiffsmuseum - check.  In Punta Arenas gibt es zwei verrückte Hobby Schiffsbauer. Juan & Juan haben sich zur Aufgabe gemacht, historisch bedeutsame Schiffe orginalgetreu nach zubauen. So stehen auf ihrem Privatgrundstück mittlerweile die Victoria, das Schiff mit dem Magelan die Durchfahrt zwischen Feuerland und dem südamerikanischen Kontinent entdeckte, die Anuk mit der 1843 der Kanal zum chilenischen Staatsgebiet ausgerufen wurde und die Beagel mit der Fitz Roy und Charles Darwin bei einer seiner Forschungsreisen auch hier vorbei kam. Die Schiffe sind eingerichtet, seetauglich und die Victoria kleiner als gedacht, beeindruckend, dass man mit so einen winzigen Kahn die Weltmeere bezwungen hat.

 Victoria 



 Beagel

Morgen werden wir Punta Arenas verlassen und endlich nach Feuerland, mal sehen wie weit wir diesmal kommen.


2 Kommentare:

  1. Es war Gedankenübertragung... ich dachte heut Vormittag, bald kommt die Weihnachtsmeldung aus Argentinien und schon war sie da. Nun ja, nach Weihnachten klingt es noch nicht aber schon etwas fröhlicher. Keine geschmückte Tanne weit und breit zu sehen. Aber hier scheint auch die Sonne, nicht wirklich weihnachtlich. Schnee ist auch keiner in Sicht, also grün wie immer. Wir wünschen Euch gute Weiterfahrt und verpaßt den Heiligen Abend nicht, nur noch 4 Tage!
    Alles Liebe von Carmen aus der Nachbarschaft

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  2. Hallo ihr Drei,
    Hat uns wieder viel Spaß bereitet eure Reiseberichte zu lesen und die Fotos anzuschauen! :-)
    Zu Sören seiner Bergtour könnte Andrea eine ganz ähnliche Geschichte aus Norwegen erzählen...*zwinker*
    Aber das machen wir wenn wir uns mal wieder sehen!
    Wir 3 wünschen euch da unten im Süden ein schönes Weihnachtsfest! Sind schon gespannt was es bei euch als Weihnachtsbraten gibt?! ;-)
    Also weiterhin gute Reise für euch!
    LG Luca,Andrea,Thomas

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