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Argentinien 4 / 21.11.- 30.11.

CHUBUT UND SANTA CRUZ



ALLES AUF ANFANG
Tag 33, Puerto Madryn  - Trelew, 3601km

Wir verbringen den Tag in Puerto Madryn um uns einmal rundum zu erneuern. Gleich früh gehen wir mit unserer gesamten Wäsche in die Wäscherei und haben alles was wir nicht am Leibe tragen in 2 Große Säcke gepackt. Der eine, Sachen die dringend gewaschen werden müssen, der andere ggf. Handwäsche.  Für 24 € bekommen wir alles los und noch am selben Tag gesäubert und zusammengelegt  zurück. Die Zwischenzeit nutzen wir für den Einkauf. Die Vorräte sind aufgebraucht und  so entscheiden wir uns für einen großen Supermarkt. Besser und oft etwas preiswerter ist es alles getrennt beim jeweiligen Händler zu besorgen, wissen wir nun endgültig.  Das es die Argentinier nicht so mit gesunder Ernährung haben bzw. das Obst und Gemüse deutlich teurer sind, hatten wir bereits erwähnt, aber was wir hier erleben sprengt das uns mittlerweile gewohnte Bild. Regalweise Kekse und Süßkram in riesigen Verpackungen. Vor uns an der Kasse das Ergebnis einer strengen Knabberzeug Diät. Zwei Einkaufswagen wurden bis zu den Kassen gerollt. Es muss Stunden gedauert haben diesen schwerlast Konvoi durch die engen Regalreihen zu manövrieren. In dem einen ausschließlich Großpackungen Kekse etc. für umgerechnet 205 €, in dem anderen ein Kind, ca. 7 Jahre alt. Beide Wagen sind bis zum Rand gefüllt und biegen sich unter der Last. Furchtbar, sowas seinem Kind anzutun.
Dann ist Puschi dran. Wasser, Benzin, Motor und Getriebeöl. Die Wäsche, die er dringend benötigt muss noch etwas warten. Manche Sachen müssen halt erledigt werden und für die anderen kommt früher oder später ein Tag an dem man Lust hat diese abzuarbeiten. Die Erfahrung zeigt, meistens später.
Wir fahren noch ein Stück in Richtung Lobos, unser nächstes Ziel und übernachten die zweite Nacht in Folge wild romantisch an einer Tankstelle.


PINGUINKOLONIE
Tag 34, Trelew  - Ea  la Antonieta, 3781 km

Am nächsten Morgen entdecke ich an der Tankstelle einen Wasserhahn und daran einen Schlauch. Das erste Mal und wir waren schon an vielen Tankstellen. Das Zeichen ist zu deutlich um es zu ignorieren und Puschi bekommt eine Grundreinigung. Wir kommen erst gegen Mittag los. In Los Tombos lebt eine der größten Kolonien von Magelanpinguinen der argentinischen Küste. Ähnlich wie Valdés werden Busse weise Touristen her gekarrt, um sich die witzigen Kerlen anzusehen. Zusätzlich gibt es hier ein hervorragendes Besucherzentrum. Es wird alles rund um den Magelanpinguin und seinen Lebensraum  erklärt, es gibt englisch(!) sprachige Plakate, es laufen Filme und es gibt lebensgroße Figuren, jeglicher hier existierender Tiere.

Pinguine, robben und Wale hängen über unseren Köpfen 

Nach dem wir ausreichend mit Infos zu Greta ihren neuen Freunden zu gebomt sind geht es weiter zum Pinguinbeobachtungspunkt,  diesen skippen wir aufgrund 15€ pP. und dem Wissen, dass die Pinguine uns noch eine Weile begleiten werden.  Außerdem haben wir schon inmitten einer übernachtet und unser nächstes Ziel ist eine weniger touristisch ausgebeutete und vermarktete Kolonie 260 km von hier.


ES WIRD BERGIG
Tag 35, Ea la Antonieta - Camarones, Playa Elola, 4018 km

Nach unserer mitten im Nirgendwo Übernachtung fahren wir heute schon sehr früh los. Halb sieben, mitten in der Nacht. Die letzten Nebelschwaden ziehen übers weite Land und ein Gaucho läuft mit seinem Hund einen nicht endenden Zaun ab. Es soll warm werden und wir wollen die 130 km Schotterstraße umgehen und fahren dafür 50km mehr, aber auf Asphalt.
Das Landschaftsbild hat sich im Vergleich zum Anfang unserer Reise schleichend verändert. Noch immer besticht Argentinien mit seiner endlosen Weite. Nur ein bis zum Horizont schauen wird immer seltener möglich. Sanfte Hügel begleiten nun unseren Weg.  Statt der aller 80km eine Kurve kommt jetzt meist aller 20km eine.


 hier die Straßen nicht gradiert werden, 
gleicht unsere Fahrt der einer Berg und Talbahn.

Wir fahren durch karge trockene Steppe, dürre und meist dornige Büsche werden kaum mehr als kniehoch. Kühe sehen wir nicht mehr, die wurden von 1000en Schaffen abgelöst. Zwischen ihnen grasen mittlerweile ganze Herden mit Guanacos.

Hier mitten in dieser Dürre unser 4000km Etappe

Wir halten in Camarones gehen nochmal tanken und suchen uns eine einsame Bucht um gemütlich Tag und Abend ausklingen lassen.

 Unser Rastplatz für die Nacht


PINGUINE KOSTENLOS JUHU UND DIE JUNGEN SIND GESCHLÜPFT
Tag 36, Camarones, Playa Elola - Playa Honda, 4067 km

Nachdem wir wieder vom immer währenden Wind geweckt werden ziehen wir doch weiter. Ursprünglich hatten wir an einen Tag Pause gedacht.  Hinzukommt der schwarze staubige Strand. In jeder Pore setzen sich die feinen Partikel und Greta sieht nach 10 Min spielen aus wie ein Mohr.



Wir fahren die paar km bis nach Los Dos Bahias. Die Bucht ist der Beginn eines 100km langen Marinen Nationalparks. Hier lebt eine 9.000 Pärchen große Pinguinkolonie. Hier kommen wir kostenlos ganz nah an die Pinguine ran. Magelanpinguine graben Höllen in die Erde und bauen in diesem ihre Nester. Das Gebiet sieht aus wie Schweizer Käse (riecht auch ein bisschen so).


Pinguinpärchen bleiben für einige Saisons zusammen und beziehen dabei auch immer wieder die gleichen Höllen.
Alle Pinguine legen ihre 1-2 Eier um den 18. Oktober und  brüten 40 - 42 Tage. Dh momentan ist Schlupfzeit. Im Gegensatz zu unserer ersten Kolonie auf Valdés hören wir hier neben den lauten eselähnlichen Geschnatter der erwachsenen Tiere auch das zarte Fiepen der ersten Pinguinküken.


Wir laufen über die quer durch die Kolonie gezogenen Stegen. Die Pinguine scheint die menschliche Anwesenheit in keiner Weise zu stören, sie brüten sogar direkt unter den Stegen. Greta rennt wie wild und freut sich über jeden Pinguin der nahe genug am Zaun steht. 


Wir verbringen hereingefallen Stunden und beobachten wie die Männer munter im Wasser planschen,  während die Weibchen Nest Pflege betreiben. Wie bei uns sozusagen. Nach getaner Arbeit watscheln die Kerlchen wie die sieben Zwerge in Reih und Glied nach Hause und das rufen nach der angetrauten beginnt. Die Laute dienen der Wiedererkennung, sehen ja doch alle gleich aus.


Ab und an gewähren uns die Pinguin Damen einen Blick auf ihre Küken. Diese schwarzen Püschel sind kaum größer als Hühnerküken.



Wir fahren noch zur Spitze und Aussichtspunkt von Los dos Bahias und verlassen den Park gegen Abend um uns einen Schlafplatz zu suchen.


Heute ist es übrigens passiert... Wir waren der festen Überzeugung heute wäre Mittwoch mit erschrecken stellten wir irgendwann fest, dass es ja schon Donnerstag ist und wir seit 5 Wochen unterwegs sind. So langsam kommen wir in die Zeitfreie Zone des Reisens.




EIN GANZER TAG IM AUTO
Tag 37, Playa Honda - La Loberia, 4368 km

Schon am frühen Morgen ist es brütend heiß, wir fahren trotzdem weiter, der Strand ist hier nicht besonders. Die Landschaft wird noch karger, die dürren Grasbüschel sind verschwunden und zurück bleiben nur dornige knöchelhohes  Gestrüpp.  Wir fahren auf der Routa 1 und wieder sind wir die einzigen Menschen in der wilden fast unberührten Natur. Die wenigen Flussbetten die wir in der trockenen Landschaft durchqueren sind zu unserem Glück alle ausgetrocknet.  Es kreuzen Guanacos, Nandus, Maras und unser erstes lebendiges Gürteltier unseren Weg. Es leben hier 4 verschiedene Unterarten, die sich in Größe und Behaarung unterscheiden.  Wir sind überrascht wie schnell die kleinen unterwegs sind und bekommen es kaum auf die Kamera.

Mit zunehmender Kilometerzahl verschlechtert sich das Wetter, an unserem selbsternannten Tagesziel Bahia Bustamante ist es definitiv nicht mehr Strand tauglich.  Der Ort an sich ist auch eher weniger einladend als erwartet und wir beschließen nach dem traditionellen Freitags Nudeln mit Tomatensauce Essen (Traditionen muss man wahren) weiter Richtung Comodoro
Rivadiva zu fahren. Da Sören sich strikt weigert weitere 160km Routa 1 und somit Schotterpiste zu fahren wollen wir wieder auf die asphaltierten Routa 3. Gegen anraten des Navi auf diese nach weiteren 80km Routa 1 zu stoßen entscheiden wir uns für 40km für eine Straße ohne Namen und einen kleinen Umweg.
Warum uns das Navi anders schicken wollte wurde uns schlagartig bewusst als wir auf besagte namenlose Straße abbiegen. Die Straße gleicht eher einem Feldweg, passend dazu fängt es an mit nieseln. Nach 6 km stehen wir vor einem Zaun, für uns gibt es kein zurück, ein Umlenken ist schlicht unmöglich und das ganze Stück rückwärts kommt auch nicht in Frage. Kurzerhand wird der Zaun entfernt, nachdem durchfahren wieder aufgestellt und es geht weiter.


Plötzlich stehen wir vor dem Ende. Die über das Flussbett führende Brücke existiert nicht mehr in vollen Stücken und somit heißt es wohl doch umkehren und das obwohl es nur noch knapp 1 km bis zur nächsten Schotterpiste (Routa 28) sind. Sören packt der Ehrgeiz und er jagt Puschi durchs trockene Flussbett auf die andere Seite. Wir schaffen es grade so. D wir immer den Klappspaten und die Bretter einer zerlegten Palette im Hinterkopf falls so eine Aktion mal nicht klappen sollte. Ohne Verzögerungen durch graben und / oder unterlegen geht's weiter.
Wir schrubben den Tag noch einige Kilometer das Wetter bessert sich eh nicht. Greta macht zum Glück gut mit und schläft viel oder spielt friedlich hinten.


In Comodoro Rivadavia kurzer Boxenstopp, wir schaffen es hier einen Kugelhahn samt Schlauchverbinder für unseren Boiler  zu organisieren.
Unsere Reise beginnt in einer Art Baumarkt, fast vergleichbar mit einem Deutschen außer das dieser hier sehr unorganisiert wirkt. Hähne finden wir nach längerem suchen auch, nur leider nicht die passende Größe. Auf unser Nachfragen erhalten wir eine Adresse mitten in der Stadt. Dort angekommen finden wir zwar das besagte Fachgeschäft und bekommen den Verbinder aber keinen Hahn, dafür aber Gummiringe für unseren Auspuff und eine weitere Adresse 3 Straßen weiter. Diese war etwas schwieriger zu finden und der Weg dorthin nervenaufreibend. Puschi ist noch immer nicht Stadttauglich (Sören auch nicht) und es herrscht Feierabendverkehr. Am Ende finden wir den Laden doch und bekommen den Hahn.


SCHLARAFENLAND
Tag 38, La Loberia - Caleta Olivia, 4450 km

Nachdem wir gestern noch aus der Stadt raus gefahren sind, passieren wir am Abend die nächste Provinzgrenze und sind in Santa Cruz. Diesmal hatten wir nicht ganz so viel Glück. Wir wurden zwar nicht auf Lebensmittel getestet, mussten aber Ausweis und Fahrzeugpapiere vorlegen, da diese ganz weit hinten und unten im Auto versteckt sind war diese Kontrolle eine längere. Am Ende schlafen wir am Strand und erwachen mit schlechten Wetter.
Da man sowieso nix machen kann stellen wir uns in Caleta Olivia an die Touristeninfo und sind mal wieder online. Dem gegenüber ein Spielzeugladen. Dieser sprengt alles bisher dagewesene. Von außen wie immer ganz unscheinbar...
*
Spielzeugladen von Außen

Im Inneren dann Spielzeug, Spielzeug, Spielzeug, wir sind alle 3 völlig geflasht. Selbst Greta ist sprachlos. Nach dem betreten wir der Laden mit jedem Schritt größer und ist am Ende eine Halle mit jedem erdenklichen Spielzeug was man sich vorstellen kann. Vom Spielen, Actionfiguren, Puppen in allen Größen, Minipopkornmaschienen bis hin zu Autos, Quads und Fahrrädern. Mittendrin ein Karussell, welches ebenfalls voller Spielzeug ist.

Karussell im Inneren, vor lauter Spielzeug kaum zu erkennen

Im Hintergrund eine Röhrenrutsche,
wie man sie von Indoorspielplätzen kennt, ebenfalls voller Spielzeug 

Wir werden herzlich empfangen und Greta bekommt zig Spielzeug vor die Nase gesetzt. Am Ende verbringen wir hier eine gute Stunde und kaufen Sandspielzeug zum Geburtstag. So vergeht der Tag ohne weitere nennenswerte Ereignisse.
Noch kurz zum Popcorn... Das lieben die hier. Es gibt sogar in den etwas größeren Städten Popcorn Autos die umher fahren und nur Popcorn verkaufen. Klassisch wird hier gesalzen gegessen, die bunte Variante ist die Süße.

Popcorn Auto

Auch bei uns gibt's Popcorn
Greta sah so verhungert aus und bekam Popcorn geschenkt 


DER 1. ADVENT
Tag 39, Caleta Olivia - Playa irgendwas, 4491 km

Auch Caleta Olivia verlassen wir so schnell wie wir gekommen sind, nachdem wir uns ausreichend mit Nahrung, Benzin und Wasser versorgt haben biegen wir wieder auf die Routa 3 ab.
Wie auch Comodoro Rivadiva, ist Caleta Olivia eine Industriestadt und besitzt nur wenig Charme. Auf der Suche nach Trinkwasser, stieß man bei Bohrungen auf Erdöl, dadurch sind beide Städte explosionsartig gewachsen und reich geworden. Dadurch aber leider nicht schöner, überall riesige Tanks, vieles nur halbfertig und irgendwie grau in grau.
Entlang der Routa 3 sehen wir sie dann, sie wirken wie Überbleibsel aus einer anderen Zeit. Öl Türme soweit das Auge reicht. Runde um Runde drehen sich die Arme der Pumpen und befördern das Öl über Pipelines in die Tanks der Stadt.

Der Besitzer des Spielzeugladens gab uns gestern den Tipp zum Strand hinterm Baum zu fahren. Dieser liegt außerhalb der Stadt und sei besonders schön. Die Wegbeschreibung klingt nur im ersten Moment etwas schräg, bedenkt man, dass es, wie ja bereits erwähnt, hier keine Bäume und nur Sträucher gibt macht die Aussage wieder Sinn.
Und tatsächlich nach ca. 25 km kommt ein Baum, kurz danach geht ein Weg ab und führt zum Strand. Anscheinend ein beliebtes Ausflugsziel der Städter, heute ist Sonntag und der Strand knacke voll. So warm ist es dabei gar nicht. Hier wird sich )getroffen, Mate getrunken und gegrillt. Was dabei alles auf dem Grill liegt ist echt beeindruckend. Riesige Fleischberge,  ganze Hähnchen und salamiedicke Würste. Dazu gibt es Weißbrot.
Wir machen Hausputz und nötige kleine und große Operationen an Puschi. So viel Arbeit hatten wir lange nicht mehr und das zum Sonntag, noch dazu zum ersten Advent... So ein Stress ^^
Advent scheint es hier im übrigen nicht zu geben, wir haben weder Weihnachtskränze noch dafür passendes Equipment gefunden, Kalender haben wir auch noch nicht entdeckt.
Wir feiern trotzdem, Puschi hat ein wenig Weihnachtsschmuck erhalten und zum Kaffee gibt es Nussecken von Oma. Ich hab sie gehütet wie einen Schatz damit die Grenzpolizei und meine zwei Naschkatzen sie nicht finden.


Adventskaffee 


IT'S MATE TIME
Tag 40, Playa irgendwas, 4491 km

Es ist kaum zu glauben, dass wir vor 2 Tagen lange Sachen getragen haben. Wir erwachen in einer drückenden Hitze. Es ist windstill und somit scheint die Sonne erbarmungslos auf uns nieder. Wir beschließen zu bleiben, Sören hat es gleich mehrfach etwas aus der Bahn geworfen und bekommt Bettruhe verordnet. Greta und ich verbringen unseren Tag am Strand und gehen schwimmen. Greta stürzt sich unerschrocken in die Fluten. Nachdem wir am Morgen fast allein am Strand waren, beginnt sich dieser ab frühen Nachmittag wieder zu füllen.


Da es hier weit und breit keine Bäume gibt, haben die Argentinier ihre eigene Art gefunden sich gegen die brennende Glut zu schützen, sie kommen im Auto Konvoi und stellen sich so, dass sie Decken zwischen diese spannen können. Tata schon passen alle drunter. Argentinier sind gesellige Menschen und tauchen meist in Gruppen von 10 Leuten aufwärts auf. Immer mit dabei Massen an Kindern. Schön für Greta. Diese freundet sich auch gleich mit einem kleinen Mädchen an und wird mit Spielzeug und Keksen versorgt.


Kinder brauchen keine Sprache

Trotz Sprachbarriere der Erwachsenen können wir uns irgendwie verständigen und sitzen am Ende mit in der Runde und trinken unseren ersten waschechten Mate.
Dieser hat wenig zu tun mit dem Club Mate das es bei uns in Dtl zu kaufen gibt. In einem speziellen Becher, traditionell aus einem hohlen Kürbis, wird der Becher zu dreiviertel mit Mate (ähnlich der Konsistenz von grünen Tee) gefüllt. Vorher wird ein spezielles Trinkröhrchen in den Becher gesteckt, an diesem befindet sich unten eine Art Sieb. Auf den Mate wird nun ein großer Haufen Zucker gekippt und mit lauwarmen Wasser aufgefüllt. Dann wird getrunken, meist sind das so 4 Schlucke, danach wieder Zucker und Wasser. Diese Prozedur wird ca. 10 mal wiederholt und dann wird der Mate gewechselt.


Jeder Argentinier der etwas auf sich hält besitzt eine Thermoskanne mit heißem Wasser, überall gibt es Warmwasser Stationen und für wenige Pesos können die Kannen wieder aufgefüllt werden. Es gibt an jeder Tankstelle und in jedem Supermarkt Mate Zubehör und natürlich Spezial Läden. Mate kann sowohl heiß als auch kalt getrunken werden, wobei die Argentinier auch bei warmen Temperaturen die heiße Variante bevorzugen. Manch einer kippt auch statt Wasser, Saft in den hinein. Das Getränk ist nichts für Kinder und die Abendstunden, da es eine aufputschende Wirkung, ähnlich wie Kaffee, hat.
Wir haben Polizisten, Gauchos, Ladenbesitzer, Tankwärter, Lkw Fahrer usw. mit ihrem Becher in der Hand stehen und sitzen sehen. Mate trinkt jeder und wir überall getrunken. Schon oft begegneten uns Gruppen die sich auf einer Bank trafen um Mate zu trinken. Die ganze Nation scheint Mate süchtig.
Wir sitzen nun also hier mit einer Gruppe Argentinier am Meer und trinken Mate, wobei der Becher gefüllt und herumgereicht wird. Unser erster Eindruck... überraschend bitter. Damit hatten wir irgendwie nicht gerechnet. Extrem süß, fast Sirup artig, aber ja kein Wunder bei der Zuckermenge und es hat die Wirkung immer weiter trinken zu müssen.
Wir haben mittlerweile den argentinischen Rhythmus angenommen. Die letzten Tage haben auch wir erst gegen 9 zu Abend gegessen (übrigens wird es dann auch erst dunkel), Greta springt meist bis um 10 mit umher.  


FAULENZEN
Tag 41, Playa irgendwas, 4491 km

Es ist warm und die Ebbe hat dafür gesorgt, dass das Meer unzumutbar weit weg ist. Wir faulenzen den ganzen Vormittag, Mittag, Nachmittag und Abend. Zwischen drin Essen wir und so vergeht der Tag.

Ebbe, zur Flut steht das Wasser an der grünen Linie 


WEITER GEHT’S
Tag 42, Playa – Tres Cerros

Wir fahren weiter, wir sind einfach nicht dazu gemacht länger an einem Ort zu bleiben. Wir haben Hummeln im Arsch und wollen weiter. Außerdem haben wir einen strengen Zeitplan, wir wollen am Sonntag bzw. Montag in Puerto San Julian sein um Greta ihren Geburtstag zu feiern.
Wir halten in Fitz Roy einem kleinen Nest an der Routa 3 besorgen das Nötigste in dem einzigen kleinen Supermarkt und fahren weiter. Nächstes Ziel der versteinerte Wald.
Erneut verändert sich die Landschaft, es wird noch karger. Mittlerweile gibt es nicht einmal mehr Büsche. Das stachlige Gestrüpp am Boden wir gerade mal knöchelhoch. Trotz der scheinbar nahrungsarmen Gegend auch hier wieder unzählige Schafe.
0025
Nichts soweit das Auge reicht 

Wir erreichen den Abzweig Richtung Nationalpark. Schotterpiste. 50km. Oneway. Nach 5km und Laune im Keller Sörensseits beschliessen wir einstimmig diesen auszulassen und kehren zurück zur Routa 3. Dort hätte es sowieso nur um gefallene tote Bäume zu sehen gegeben. Wir schauen uns diese auf den Bildern der Tankstelle in Tres Cerros an, an der wir auch übernachten.    

3 Kommentare:

  1. Hallo Ihr Drei, endlich klappts mit dem antworten. Ich habe den Beitrag noch nicht gelesen, mach ich aber heute noch. Ich melde mich auch noch einmal, jetzt ist keine Zeit.Schön, daß Ihr alle wohlauf seid. Adventsstimmung ist gewöhnungsbedürftig, bei uns brennen Kerzen :-)
    Schnee hatten wir diese Woche auch schon, nicht gut fürs Geschäft.
    Vorerst tschüß
    Liebe Grüße von Carmen

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  2. Hallo meine kleine " große " Greta,
    heute ist dein erster Geburtstag und wir sind in Gedanken bei dir und natürlich auch ein bisschen traurig, dass wir nicht mit dir feiern können .... Vor einem Jahr war ich ähnlich aufgeregt, in Erwartung auf die Nachricht , dass du endlich da bist... Nun ist ein Jahr so schnell vergangen, unglaublich. Das gute daran ist, das hoffentlich auch die nächsten Monate vergehen wie im Flug :-) und wir dich und deine Eltern dann endlich wiedersehen und umarmen können.Bis dahin übst du schon mal fleißig Oma und Opa sprechen, aber bitte auch auf deutsch .-). Wir hoffen Ihr habt heute einen besonders schönen Tag, mit schönen Erlebnissen und ganz viel Sonne. Wir trinken heute Abend ein Glas Sekt und stoßen auf dich an .... Fühl dich umarmt und geküsst. Wir haben dich lieb. Deine Oma und Opa aus Jena und deine Tante Amy

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